02.05.2023 – Welt-Asthma-Tag

300 Millionen Menschen leiden Schätzungen zufolge weltweit an Asthma bronchiale. Circa 250.000 asthmabedingte Todesfälle sind jedes Jahr zu verzeichnen.^[1]https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/05/03/asthma-nimmt-weltweit-zu

In Deutschland leben laut dem aktuellen „Gesundheitsatlas Asthma“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) etwa 3,5 Millionen Menschen mit einem medikamentös behandelten Asthma. Das entspricht einem Anteil von 4,2 Prozent der Landesbevölkerung. Die höchsten Krankheitsraten finden sich bei Jungen bis 14 Jahren und bei älteren Frauen ab 70 Jahren.
Großstädte weisen im Vergleich zu ländlichen Regionen insgesamt eine leicht erhöhte Asthma-Häufigkeit auf. „Möglicherweise kann das mit der Luftverschmutzung erklärt werden, die als Risikofaktor für die Erkrankung gilt“, sagt Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO. ^[2]https://www.aok-bv.de/presse/pressemitteilungen/2020/index_24089.html#:~:text=(19.11.20)%20In%20Deutschland,4%2C2%20Prozent%20der%20Bev%C3%B6lkerung.

Aber was genau ist denn dieses Asthma eigentlich?

Asthma ist eine Erkrankung der Atemwege, bei der sich die Atemwege diffus entzünden.
Ursachen gibt es viele. Und jede davon kann zu partieller oder kompletter, reversibler Bronchokonstriktion (Verengung der Bronchien) führen. Betroffenen fällt das Ein- und Ausatmen sehr schwer. Ausgelöst wird die Verengung der Bronchien meist durch eine Allergie, eine Entzündung oder eine Reaktion auf Reizstoffe.

In der Folge:

• schwillt die Schleimhaut der Bronchien an
• ziehen sich die Muskelfasern um die Bronchien zusammen und verkrampfen sich
• bildet sich im Inneren der Bronchien zäher Schleim, der sie verkleben kann. ^[3]https://www.lunge-zuerich.ch/patienten-angehoerige/krankheitsbilder/asthma#:~:text=Asthma%20ist%20eine%20Erkrankung%20der,oder%20eine%20Reaktion%20auf%20Reizstoffe.

Welche Symptome sind für eine Asthma-Erkrankung typisch?

Patient*innen mit leichtem Asthma sind zwischen Exazerbationen (Verschlimmerungschüben der Krankheit) typischerweise beschwerdefrei.
Patient*innen mit einer schwereren Erkrankung und solche mit Exazerbationen, leiden an:

• Kurzatmigkeit
• Atemnot, Engegefühl in der Brust
• vor allem das Ausatmen fällt schwer
• trockener, pfeifender oder rasselnder Ton beim Ausatmen (Giemen)
• anfallsartiger Husten oder Reizhusten
• eventuell zäher Auswurf, der sich schlecht abhusten lässt ^[4]https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Asthma-Symptome-und-Behandlung,asthma136.html

Ein akuter Asthmaanfall kann nur wenige Minuten aber auch bis zu mehreren Stunden andauern. Dabei kann es zu Herzrasen (Tachykardie) und plötzlich einsetzender massiver Atemnot mit bläulicher Verfärbung der Lippen und Haut durch Sauerstoffmangel im Blut (Hypoxämie) kommen. Der Patient hat panische Angst zu ersticken, was die Symptomatik mitunter sogar noch verstärken kann.

Die gefährlichste Komplikation ist hier der sogenannte Status asthmaticus. Das ist ein Asthmaanfall, der über mehr als 24 Stunden und manchmal auch über Tage andauern kann.
Gefährlich ist diese Situation insbesondere deshalb, weil es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff kommen kann. Das wiederum kann organische Schäden verursachen.

Deswegen gilt: Bei einem schweren Asthmaanfall mit starker Luftnot, welcher sich mit Notfallmedikamenten nicht lindern lässt, muss unbedingt der Notarzt gerufen werden. ^[5]https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Asthma-Symptome-und-Behandlung,asthma136.html

Ist Asthma heilbar?

Nein ist es nicht. Aber es ist heutzutage gut behandelbar.
Mit inhalierbaren Medikamenten lassen sich Asthma-Anfälle meist gut verhindern. Mit der richtigen Behandlung haben die meisten Betroffenen ihr Asthma gut im Griff, können arbeiten, Sport treiben und überall hin reisen.

Wie behandelt man denn das Asthma?

Im Grunde geht es in der Therapie nicht um die Heilung der Krankheit sondern nur um die Kontrolle der Symptome und um das Ausbremsen der Exazerbation.

Für Erwachsene sowie für Kinder und Jugendliche gibt es zur Behandlung ein Stufenschema mit fünf bzw. sechs Therapiestufen. Die Stufenschemata sind in der Nationalen Versorgungsleitlinie Asthma (NVL) genau festgelegt und geben den Einsatz von bronchienerweiternden Relievern (Bedarfsmedikamente) und antientzündlichen Controllern (Dauermedikamente) vor. Die Behandlung wird von Stufe zu Stufe intensiviert.

Allerdings: Studien haben aufgezeigt, dass viele Patient*innen ihre Inhalationsgeräte falsch anwenden und die verschriebenen Medikamente dadurch gar nicht in der vorgesehenen Dosierung in der Lunge ankommen. Hier zeigt sich deutlich, welch großen Stellenwert detaillierte Unterweisungen in der Apotheke für den Therapieerfolg haben.

^[6]https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/05/03/asthma-nimmt-weltweit-zu

Und welche Aufgabe hat nun der Welt-Asthma-Tag?

Der Weltasthmatag (WAD) findet jährlich am 2. Mai 2023 statt und wird von der Global Initiative for Asthma (GINA) organisiert, einer 1993 gegründeten Kooperationsorganisation der Weltgesundheitsorganisation.

Der WAT hat das Ziel, mehr Aufmerksamkeit für chronisch-entzündliche Atemwegserkrankungen zu schaffen. In diesem Jahr steht im Mittelpunkt des Aktionstages das Motto „Asthma Care for All“ (Asthma-Versorgung für Alle). Um den Betroffenen das Leben mit der Erkrankung zu erleichtern, sollte die Versorgung deutlich verbessert und ausgeweitet werden.

Seid ihr an Asthma erkrankt? Wie wirkt sich die Erkrankung bei euch aus? Und seid ihr mit der medizinischen Versorgung zufrieden?