Was genau ist denn eine Blutspende?
Blutspende meint die freiwillige Abgabe einer bestimmten Menge Blutes, welches im Anschluss dann untersucht, aufbereitet und für medizinische, wissenschaftliche und pharmazeutische Zwecke verwendet wird. Die entnommene Menge liegt in der Regel bei einem halben Liter pro Spender.
Nicht genug Blut für eine Spende?
Niemand braucht Angst davor zu haben, nicht genug Blut im Körper für eine solche Spende zu haben. Ein durchschnittlich schwerer, gesunder Mensch hat ungefähr ein totales Blutvolumen von acht Prozent seines Körpergewichtes. Wenn wir nun beispielsweise von einem ca. 70 Kilogramm schwerer Menschen ausgehen, so hat dieser etwa fünf bis sechs Liter Blut im Körper. Das Blutvolumen bei Frauen ist etwas geringer, als das von Männern.
Warum ist Blutspenden so wichtig?
Der Alltag ist nie wirklich vorhersehbar und aufgrund eines Unfalls oder einer schweren Erkrankung kann jeder Mensch plötzlich in die Lage geraten, Bluttransfusionen zu benötigen. Je nach Unfall kann es sein, dass das Unfallopfer 50 oder mehr Blutkonserven benötigt, um zu überleben. Viele medizinische Eingriffe, wie zum Beispiel elektive Operationen oder Therapien bei Krebserkrankungen, sind heutzutage nur möglich, wenn menschliches Blut in ausreichender Menge zur Verfügung steht.
Täglich werden allein in Deutschland rund 15.000 Blutspenden und ca. 5.000 Plasmaspenden benötigt.
Blut ist nicht ersetzbar.
Blut-Ersatzstoffe zu entwickeln, die in beliebiger Menge billig zu erzeugen und beliebig lange lagerbar sind, zählt zu den größten Herausforderungen der Transfusionsmedizin. Es gelang bisher leider nicht menschliches Blut durch eine andere Flüssigkeit oder einen anderen Stoff zu ersetzen. Blut ist nach wie vor einzigartig und Blutspenden für die Krankenversorgung absolut notwendig.
Zum Weltblutspendetag am 14. Juni 2022 rufen der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten Stefan Schwartze (MdB) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam mit Blutspendeeinrichtungen bundesweit dazu auf, Blut und Plasma zu spenden. Mit Vor-Ort-Aktionen in großen Städten Deutschlands macht die BZgA rund um den 14. Juni auf die Bedeutung von Blutspenden aufmerksam, um das Bewusstsein für den Bedarf an Blut und Blutprodukten zu stärken und mehr Menschen zu einer Spende zu motivieren.
Eine Spende rettet bis zu drei Leben.
Persönliches Engagement ist das A&O des Blutspendesystems. Gesunde spendenwillige Erwachsene sind die Grundlage für die Versorgung der Patienten mit sicheren Blutprodukten. Aber nicht jeder Patient benötigt alle Bestandteile des Blutes. Daher wird das gespendete Blut in rote Blutkörperchen, Blutplasma und ggf. auch Blutplättchen aufgetrennt. Also kann eine einzige Blutspende eines Spenders im besten Falle bis zu drei Leben zu retten.
Blutspenden ist nicht nur sehr sozial und ein sinnvoller Beitrag für das Gemeinwohl. Es gibt auch positive Nebeneffekte für den Spender:
- Eine kostenfreie ärztliche Untersuchung, bei der auch der Blutdruck und der Herzschlag (peripherer Puls) gemessen wird. Zudem wird ein Blutbild bestimmt. Das Ergebnis des Blutbildes kann der Spender ausgedruckt erhalten.
- Auch eine Untersuchung des Blutes auf die ansteckenden Infektionserkrankungen Hepatitis B und C (Gelbsucht), HIV (AIDS) und Syphilis erfolgt bei jeder Blutspende.
- Bevor ein Spender zum ersten Mal spenden darf, werden Leber- und Nierenwerte überprüft um mögliche Erkrankungen wie Eisenmangel, Entzündungen oder Infektionen mit HIV oder Hepatitis B und C etc.) vorzeitig zu erkennen.
- Studien haben gezeigt, dass Blutspenden die Stimmung und das Wohlbefinden positiv beeinflussen kann.
- Experten vermuten, dass regelmäßiges Blutspenden das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermindert.
Darf jeder Mensch Blut spenden?
In Deutschland sind Blutspenden ab dem 18. Geburtstag bis zum 68. Lebensjahr möglich. Die Höchstgrenze für die erste Spende liegt bei 60 Jahren. In Einzelfällen dürfen auch noch ältere Menschen nach ärztlicher Zustimmung Blut spenden. Frauen dürfen viermal und Männer sechsmal pro Jahr Vollblut spenden. Zwischen zwei aufeinanderfolgenden Spenden müssen mindestens acht Wochen liegen.
Nicht spenden darf ein Mensch:
- mit schweren chronischen und aktiven Erkrankungen (Herz- und Gefäßerkrankungen, Erkrankungen des Zentralnervensystems, bestimmte Blutgerinnungsstörungen, chronischen Krankheiten der Nieren, der Lunge oder des Verdauungssystems, Störungen des Immunsystems oder des Stoffwechsels, bösartigen Tumorerkrankungen, Diabetes mellitus, sofern er mit Insulin behandelt wird)
- mit diagnostizierter HIV– oder Syphilis-Infektion (dauerhafter Spendenausschluss)
- mit aktueller oder stattgehabter Malaria-Infektion (dauerhafter Spendenausschluss)
- mit dem Risiko, spongiforme Enzephalopathien (TSE) zu übertragen (bekannte Krankheit dieser Gruppe ist die Creutzfeld-Jakob-Krankheit)
- welcher Drogen konsumiert, Medikamentenmissbrauch betreibt oder bei dem dafür ein begründeter Verdacht besteht
Zudem gibt es noch Rückstellungskriterien, die eine Blutspende für eine gewisse Zeit ausschließen.
Im groben sind das:
- aktuelle Infektgeschehen (Fieber, Durchfall, Erkältung)
- stattgehabte zahnärztliche Behandlungen und kieferorthopädische Eingriffe
- die Einnahme bestimmter Medikamente oder Antibiotika
- bestimmte verabreichte Impfstoffe (v.a. Lebendimpfstoffe)
- Personen nach Piercing, Tätowierung oder (unsteriler) Akupunktur
- Auslandsreisen einer festgelegten Dauer in Risikogebiete bestimmter Infektionskrankheiten
- nach Operationen
- während der Schwangerschaft und in der Stillzeit
- und risikoreiches Sexualverhalten (Promiskuität)
Hier kannst du einen für dich gut erreichbaren Blut- und Plasmaspendedienst finden: