10.05.2023 – Tag gegen den Schlaganfall

Hängende Mundwinkel, Schwindel, Gangunsicherheit. All das sind Symptome eines Schlaganfalls. Hättest du das gewusst? Nein? Dann bist du hier richtig. Denn wir schreiben drüber und du kannst dazulernen.

Tritt ein Schlaganfall auf, zählt jede Minute. Ein möglicherweise lebensbedrohlicher Notfall liegt vor. Daher ist es besonders wichtig, einen Schlaganfall zu erkennen. Die Symptome für einen Schlaganfall treten meist plötzlich auf und können in manchen Fällen nach einigen Minuten vollständig abklingen. In dem Fall liegt eine transitorische ischämische Attacke (TIA) vor. Auch hierbei handelt es sich um einen Notfall, da die Gefahr eines weiteren Schlaganfalls mit bleibenden Folgen hoch ist.
Jedes Jahr erleiden in Deutschland etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Viele haben danach ihr ganzes Leben mit teilweise massiven Folgen zu kämpfen. Dabei könnten rund 70 Prozent aller Schlaganfälle verhindert werden.

Aber erst einmal zurück zu den Grundlagen.

 

Wie entsteht denn ein Schlaganfall eigentlich?

 

Es gibt 3 hauptsächliche Ursachen, die zu einem Schlaganfall führen:

  1. In 80% aller Fälle wird der Schlaganfall durch eine Durchblutungsstörung im Gehirn verursacht. Ursächlich ist hierbei, dass sich die gehirnversorgenden Blutgefäße durch Ablagerungen an den Innenwänden der Arterien (Arteriosklerose) und daran hängenbleibenden Blutgerinnseln verengen oder auch komplett verschließen. Gehirnregionen, die hinter dem Verschluss des Gefäßes liegen werden nun mit Sauerstoff und Nährstoffen mangelversorgt, weswegen es zum Absterben von Nervenzellen kommt.Welches Ausmaß der Schlaganfall hat, wird durch den Ort des Verschlusses und durch das Vorhandensein einer Umgehungs- oder Ersatzversorgung bestimmt. Gefäßverschlüsse können sowohl die kleinen als auch die großen Hirnarterien betreffen.
  2. Eine weitere Ursache für einen Schlaganfall ist die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) im Körper (zum Beispiel aus dem Herzen oder aus den großen Halsgefäßen), welcher sich ablöst und mit dem Blutstrom in die Gefäße des Gehirns wandert. Dort verengt oder verstopft er ein Gefäß, was zu einer akuten Durchblutungsstörung der dahinterliegenden Hirnbereiche führt und in Folge dann zum Absterben von Nervenzellen.
  3. Eine dritte Ursache bilden Blutungen in das Gehirngewebe (10-15% aller Patient*innen).
    Dies kann geschehen, wenn der Blutdruck in den Arterien zu hoch ist, die Gefäßwände beschädigt sind (z.B. arteriosklerotisch) oder beides kombiniert auftritt. Das Blutgefäß platzt dann auf, weil die Gefäßwand dem Druck im Inneren nicht mehr Stand hält.
    Auch Gefäßmissbildungen (Aneurysmen mit geschwächten Gefäßwänden) können eine Hirnblutung verursachen.
    In 2 bis 5% der Schlaganfälle liegt eine so genannte Subarachnoidalblutung vor. Die Blutung erfolgt hierbei in den Raum zwischen Gehirn und weicher Hirnhaut (Arachnoidea).
    Durch das Blut, welches aus dem Gefäß ins Hirngewebe austritt, erhöht sich der Druck auf das umliegende Gewebe, da die Schädelkalotte aus hartem Knochen besteht und somit nicht dehnbar ist. Dieser „Platzmangel“ führt dann im Endeffekt zum Untergang von Nervengewebe.[1] … Continue reading

 

 

Wer bekommt alles einen Schlaganfall?

Rauchen, Alkohol, Stress, eine ungesunde Ernährung und zu wenig Bewegung sind – wie bei vielen anderen Krankheiten generell und insbesondere im Alter – Risikofaktoren, die einen Schlaganfall begünstigen.

 

 

 

Wie macht sich ein Schlaganfall bemerkbar?

 

Die Symptome eines Schlaganfalls können sehr verschieden sein.

Zu den häufigsten zählen plötzlich auftretende Sehstörungen, Sprach- und Sprachverständnisstörungen, Lähmungen und Taubheitsgefühle, sowie Schwindel oder extrem starke Kopfschmerzen.

Weil ihr Gesichtsfeld eingeschränkt ist, übersehen Betroffene Gegenstände oder Menschen, was zu Stürzen oder Unfällen führen kann. Viele haben keine Orientierung, sehen Dinge doppelt oder ineinander geschoben, fassen daneben, wenn sie nach etwas greifen wollen. Andere sprechen verwaschen, stottern oder verdrehen Silben. Einige können nicht mehr verstehen, was man ihnen sagt. Typisch für einen Schlaganfall sind auch plötzliche Lähmungen auf einer Körperseite wie etwa ein herunterhängender Mundwinkel. Einzelne Körperpartien oder Gliedmaßen können sich „pelzig“ anfühlen, wie bei einem eingeschlafenen Fuß. [2]https://www.ikk-classic.de/gesund-machen/leben/schlaganfall?mc=paid.sea.gl.dynamic.gm.test&gclid=CjwKCAjwitShBhA6EiwAq3RqA2gNwqb_6DTcDkiahB_SurCI70xNELYOBMa3ZmNr1B4F5KYEWBNmbBoC-UoQAvD_BwE

 

 

Ein Schlaganfall ist ein Notfall. Je schneller der Rettungsdienst da ist, umso besser stehen die Chancen, den Schlaganfall so unbeschadet wie möglich zu überstehen. Dafür muss man erkennen, dass eine andere Person einen Schlaganfall erlitten hat. Der FAST-Test ist eine schnelle und einfache Methode, die häufigsten Symptome zuverlässig zu erkennen. FAST steht für die Anfangsbuchstaben der englischen Wörter „face“ (Gesicht), „arms“ (Arme), „speech“ (Sprache), die bei einem Schlaganfall immer mit betroffen sind, und „time“ (Zeit). [3]https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Schlaganfall-Symptome-schnell-erkennen-mit-dem-FAST-Test,schlaganfall282.html#:~:text=Der%20FAST%2DTest%20ist%20eine,%22time%22%20(Zeit).

 

 

Bei Schlaganfall Notruf 112 wählen

 

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Sofort den Notruf unter 112 wählen, damit ein Rettungswagen den Betroffenen schnell ins Krankenhaus bringt, möglichst in eines mit einer speziellen Schlaganfall-Einheit, einer sogenannten Stroke Unit. Wird der Schlaganfall rechtzeitig erkannt und behandelt, können die Ärzte Blutgerinnsel wieder auflösen und so bleibende Schäden verringern oder sogar ganz verhindern.

 

Was ist denn, wenn die Symptome nach kurzer Zeit wieder verschwinden?

 

Diese Situation gibt es gar nicht so selten. Ungefähr jedem dritten Schlaganfall geht eine sogenannte transitorisch ischämische Attacke (TIA) voraus. Dass heißt, dass die Symptome nach wenigen Sekunden oder Minuten wieder von selbst verschwinden.

Auch dann sollte man sich schleunigst in die Notaufnahme begeben, um die Ursache abzuklären, da eine TIA in jedem Fall ein Warnsignal und oft sogar der konkrete Vorbote für einen Schlaganfall sein kann.

 

Kann ein Schlaganfall behandelt werden?

 

Die Behandlung eines Schlaganfalls erfordert besondere Fachkenntnisse und sollte deshalb auch möglichst in einer sogenannten STROKE UNIT (einer Schlaganfall-Spezialabteilung) durchgeführt werden. Da es bei einem Schlaganfall zu einer Unterversorgung des Gehirns kommt, sterben Hirnzellen besonders schnell ab. Das heißt also, dass eine Behandlung schnellstmöglich begonnen werden muss, um Schädigungen am Gehirn möglichst gering zu halten.

Daher auch der Leitspruch:

 

In der Notaufnahme erfolgt erst einmal die Akutbehandlung, welche auch die Überwachung und Stabilisation der Vitalfunktionen des Patienten/ der Patientin beinhaltet. Dies erfolgt anhand der Parameter: Atemfrequenz, Herzfrequenz, Blutdruck, Blutzucker und Körpertemperatur. Laborchemisch wird Nierenfunktion, sowie der Wasser- und Elektrolythaushalt überprüft.

Eine Bildgebung des Gehirns ist obligat. Dafür stehen CT und MRT zur Verfügung.

Die Behandlung variiert, je nachdem welche Ursache zu dem Schlaganfall geführt hat.

  • Ischämischer Schlaganfall
    Ischämische Schlaganfälle werden oftmals per Lyse-Therapie (Thrombolyse) behandelt. Ziel ist es, durch Gerinnsel auflösende Medikamente (Thrombolytika) den Gefäßverschluss zu beheben, die Durchblutung wieder herzustellen und dadurch möglichst viele Nervenzellen zu retten.
    Die Medikamente werden in der Regel über eine längere Zeit in ein venöses Gefäß des Körpers infundiert.
    Alternativ zur Lyse-Therapie (welche auch problembehaftet ist, da sie die Blutgerinnung insgesamt außer Kraft setzt und sie somit auch nicht für jeden Patienten in Frage kommt), gibt es noch die Möglichkeit einer mechanischen Beseitigung des Blutgerinnsels (Thrombektomie). Dabei wird unter Röntgenkontrolle ein dünner Katheter über eine Arterie in der Leiste bis zum Gerinnsel im Gehirn vorgeschoben, welches dann mit sehr feinen Instrumenten aus dem Gefäß entfernt wird.
    Eine Kombination aus Thromektomie und Lysetherapie ist auch möglich.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall
    Bei kleineren Hirnblutungen reicht es aus, Aktivitäten zu vermeiden, die zu einem Druckanstieg im Kopf führen.
    Umfangreiche Hirnblutungen bedürfen hingegen einer sofortigen Operation. Bei dieser wird der Schädel des Patienten geöffnet, um den Bluterguss auszuräumen und die blutende Stelle zu verschließen. [4]https://www.qualitaetskliniken.de/erkrankungen/schlaganfall/#:~:text=Behandlung%20isch%C3%A4mischer%20Schlaganf%C3%A4lle,Nervenzellen%20wie%20m%C3%B6glich%20gerettet%20werden.

 

Welche Zielsetzung hat nun der Tag gegen den Schlaganfall?

Der bundesweite Tag gegen den Schlaganfall am 10. Mai lenkt die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Denn auch hier gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge!
Besonders im Fokus steht in diesem Jahr das Cholesterin, oder besser gesagt: die Blutfette.

 

 

Warum? Dafür gibt es mindestens sechs gute Gründe:

  1. Weil gute Blutfettwerte ein wesentlicher Faktor für gesunde Blutgefäße sind und somit vor Schlaganfall und Herzinfarkt schützen.
  2. Weil wir bei unseren regelmäßigen Testreihen in Betrieben stets auf scheinbar gesunde Menschen treffen, die von ihren kritischen Cholesterin-Werten völlig überrascht sind.
  3. Weil gerade die Neigung zu ungünstigen Blutfettwerten häufig vererbt wird.
  4. Weil die medizinischen Leitlinien selbst Menschen mit guten Cholesterinwerten eine medikamentöse Therapie empfehlen, sofern eine Untersuchung der Halsschlagadern (Carotis) größere Ablagerungen zeigt.
  5. Weil sich ungünstige Cholesterin-Werte durch eine Ernährungsumstellung gut beeinflussen lassen.
  6. Weil eine erste Messung des Gesamtcholesterins ganz einfach in vielen Apotheken möglich ist.[5]https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/das-tun-wir/aktivitaeten/tag-gegen-den-schlaganfall

Quellenangaben

Quellenangaben
1 https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/schlaganfall/ursachen/#:~:text=Etwa%2080%25%20aller%20Schlaganf%C3%A4lle%20werden,eingeengt%20oder%20sogar%20vollends%20verschlossen.
2 https://www.ikk-classic.de/gesund-machen/leben/schlaganfall?mc=paid.sea.gl.dynamic.gm.test&gclid=CjwKCAjwitShBhA6EiwAq3RqA2gNwqb_6DTcDkiahB_SurCI70xNELYOBMa3ZmNr1B4F5KYEWBNmbBoC-UoQAvD_BwE
3 https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Schlaganfall-Symptome-schnell-erkennen-mit-dem-FAST-Test,schlaganfall282.html#:~:text=Der%20FAST%2DTest%20ist%20eine,%22time%22%20(Zeit).
4 https://www.qualitaetskliniken.de/erkrankungen/schlaganfall/#:~:text=Behandlung%20isch%C3%A4mischer%20Schlaganf%C3%A4lle,Nervenzellen%20wie%20m%C3%B6glich%20gerettet%20werden.
5 https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/das-tun-wir/aktivitaeten/tag-gegen-den-schlaganfall
Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
XING
Reddit

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner