12.05.2023 – Internationaler Tag der Pflegenden

Pflegekräfte sind die Basis der Gesundheitsversorgung. Das ist nicht erst seit der Pandemie offensichtlich.

Jedes Jahr am 12. Mai hält die Pflegewelt inne. Schaut auf die eigenen Handlungen, das eigene Mindset und die Profession und die Entwicklung des Pflegeberufs. Und wir erinnern uns an eine Frau, die den Pflegeberuf nachhaltig geprägt hat: Pionierin Florence Nightingale.

Wer war denn Florence Nightingale?

Florence Nightingale war eine britische Krankenschwester im 19. Jahrhundert, die als Pionierin der modernen Pflege gilt. Auch bekannt unter dem Beinamen ‘The Lady with the Lamp’, wurde Nightingale zu einer wichtigen Figur der viktorianischen Zeit und setzte sich immer wieder für Neuerungen in der Pflege ein.

 

 

Geboren wurde sie am 12. Mai 1820 in Florenz, Italien geboren und nach ihrer Geburtsstadt Florence auch benannt. Ein Jahr später siedelte ihre Familie aber bereits zurück nach England über.

Hier steckte der Pflegeberuf noch in den Kinderschuhen. Bei den Pflegekräften, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in britischen Krankenhäusern arbeiteten, handelte es sich überwiegend um ehemalige Dienstbotinnen oder um Witwen, die keine anderweitige Anstellung fanden und daher gezwungen waren, sich ihren Lebensunterhalt durch diese Arbeit zu verdienen. Diese wurden zudem oftmals noch mit Alkoholismus und Prostitution verrufen. Kranke Menschen wurden oftmals in der eigenen Häuslichkeit gepflegt, denn Krankenhäuser waren zu diesem Zeitpunkt noch reine Wohlfahrtseinrichtungen und Patient*innen wurden nur dann aufgenommen, wenn ein Empfehlungsschreiben eines der Unterstützer des Krankenhauses nachgewiesen werden konnten.

Während einer Grippe-Epidemie konnte Nightingale erste Erfahrungen in der Betreuung und Pflege von Kranken sammeln. Die Erlebnisse dieser Zeit prägten sie. Doch letztendlich war es die Begegnung mit Samuel Gridley Howe, die ihren Entschluss sich der Krankenpflege zu widmen formte.

Weil Pflegeberufe zu diesem Zeitpunkt nicht gut angesehen wurden, traf Nightingales Entscheidung, Pflegerin zu werden, auf jahrelangen Widerstand vonseiten ihrer Familie. Letztendlich aber konnte Nightingale Theodor Fliedner in Kaiserswerth assistieren. Nach ihrer Rückkehr nach England im Jahr 1853 wurde sie, mit 33 Jahren, als Leiterin eines Krankenhauses in London angestellt.

Während des Krim-Krieges war die Pflegeversorgung von britischen Soldaten besorgniserregend schlecht. Nightingale wurde daher zusammen mit einigen Krankenschwestern in die Türkei gesendet, um dort die Versorgung der Verletzten zu unterstützen. Im Laufe ihrer Zeit dort konnte sie für eine erhebliche Verbesserung der Krankenversorgung und des Sanitätswesens sorgen, infolge derer auch die Todesrate sank. Die britische Presse gab Nightingale aufgrund einer grafischen Darstellung ihrer Person beim nächtlichen Kontroll-Rundgang mit einer Lampe in der Hand den Beinamen ‘The Lady with the Lamp’.

Im Jahr 1860 eröffnete sie die Nightingale Training School am St. Thomas Hospital in London – die erste Berufsschule für Pflegende in England. 1883 erhielt Nightingale das königliche Rote Kreuz und 1907 wurde ihr der Verdienstordern – die höchste zivile Auszeichnung – verliehen.

Am 13. August 1910 starb Nightingale im Alter von 90 Jahren in London. Zu ihren Ehren findet seit 1967 an ihrem Geburtstag, dem 12. Mai, der „Internationale Tag der Pflege“ statt.

 

Welche Bedeutung hat Florence Nightingale für den Pflegberuf heute?

Heute dient der Werdegang und das Vermächtnis Nightingales als Inspiration für Reformen in der Pflege. Sie schuf eines der ersten Lehrbücher für Krankenschwestern („Notes on Nursing: What It Is, and What It Is Not“) und begründete die Pflegewissenschaft in England. Sie reformierte das Lazarettwesen und war Wegbereiterin für die Gründung des Roten Kreuzes. Man kann klar sagen, dass Florence Nightingale die Krankenpflege des 19. Jahrhunderts revolutionierte.[1] … Continue reading

Im Andenken an Nightingale wird seit 1912 vom Internationalen Komitee des Roten Kreuzes die Florence-Nightingale-Medaille verliehen – eine hohe Auszeichnung speziell für Pflegekräfte. Die Medaille wird alle zwei Jahre verliehen, wobei sie bis 2009 an 1.337 Menschen herausgegeben wurde.

Auch heutzutage wird ihrer immer wieder gedacht. Zum Beispiel wurde sie die Hauptfigur des Kurzfilms ‘The Lady with the Lamp’, der von dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) als Teil der #PflegeNachCorona-Kampagne gemacht wurde. Die symbolische Präsenz der berühmten Pflegerin zeigte die große Relevanz ihrer damaligen Arbeit für die heutige Pflege.[2]https://www.rechtsdepesche.de/was-hat-florence-nightingale-fuer-die-pflege-gemacht/

Doch der Tag der Pflegenden hat auch immer wieder die Bewandtnis den Fokus auf die Pflegekrise zu lenken.

 

Überlastung, schlechte Bezahlung, familienunfreundliche Dienste: Es gibt viele Gründe, warum Pflegekräfte unzufrieden mit ihrem Beruf sind. Doch in Zukunft werden immer mehr Menschen pflegebedürftig – die Lage und die Personalnot werden sich dadurch verschärfen.

Der Internationale Tag der Pflegenden wurde 1965 vom International Council of Nurses (ICN) etabliert. Der International Council of Nurses (ICN) ist ein Zusammenschluss von mehr als 130 nationalen Pflegeverbänden (NNAs), die 28 Millionen Pflegekräfte weltweit vertreten. ICN wurde 1899 gegründet und ist die weltweit erste und reichweitenstärkste internationale Organisation für Angehörige der Gesundheitsberufe. Der ICN wird von Pflegekräften an der Basis und führenden Pflegekräften auf internationaler Ebene betrieben und arbeitet daran, eine qualitativ hochwertige Pflegeversorgung für alle, eine solide Gesundheitspolitik weltweit, die Förderung des Pflegewissens und die weltweite Präsenz eines angesehenen Pflegeberufs und eines kompetenten und zufriedenen Pflegepersonals sicherzustellen.

 

Das diesjährige Motto des „Internationalen Tages der Pflegenden“.

 

ICN-Präsidentin Dr. Pamela Cipriano erläuterte das Thema:

„ Unsere Pflegenden. Unsere Zukunft.“
Dieses Motto zeigt deutlich was das ICN für die Pflege in der Zukunft will, um die globalen Gesundheitsherausforderungen anzugehen und die globale Gesundheit für alle zu verbessern.
Wir müssen aus den Lehren aus der Pandemie lernen und diese in Maßnahmen für die Zukunft umwandeln, die sicherstellen, dass Pflegekräfte geschützt, respektiert und geschätzt werden.

 

Quellenangaben

Quellenangaben
1 https://www.diakonie.de/journal/krankenpflege-ist-eine-kunst-und-sie-war-der-sinn-ihres-lebens-ueber-florence-nightingale-pionierin-der-krankenpflege#:~:text=Sie%20schuf%20eines%20der%20ersten,Jahrhundert%20die%20Krankenpflege.
2 https://www.rechtsdepesche.de/was-hat-florence-nightingale-fuer-die-pflege-gemacht/
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