25. September 2022 – Tag der Zahngesundheit

Unsere Zähne sind essenziell. Nicht nur für die Nahrungsaufnahme, sondern auch für die Selbstwahrnehmung und das eigene Wohlbefinden. Doch unsere Zähne sind anfällig für Krankheiten bei unzureichender Pflege.

Der diesjährige Tag der Zahngesundheit zielt darauf ab, genau das zu vermitteln. Und wo? Schon bei den Kleinsten unserer Gesellschaft.

 

In vielen Kindergärten war es vor der Pandemie üblich, dass die Kinder nach dem Mittagessen in den Waschräumen der Kita gemeinsam die Zähne putzen gehen. Gemeinschaftlich wird so ein Bewusstsein bei den Kindern gefördert, dass Zähne putzen für jedes Kind wichtig ist. Durch die Pandemie und die getroffenen Infektionsschutzmaßnahmen ist es jedoch mittlerweile auch in vielen Kitas so, dass dieses gemeinschaftliche Zähneputzen zugunsten der Infektionsprävention abgeschafft worden ist. Was bleibt, sind die regelmäßigen Besuche von Zahnärzt:innen in den Kitas. Während die Pädagogen mit einer Hälfte der Kitagruppe zur zahnärztlichen Untersuchung gehen, lauscht der andere Teil der Gruppe einer Handpuppe, die ihnen auf spielerische Art und Weise eine Zahnputz-Story erzählt und die Wichtigkeit des regelmäßigen und gründlichen Zähneputzens erklärt.

 

Seit wann gibt’s denn diese Art der Vorsorge?

 

Seit nunmehr über 30 Jahren ist die Gruppenprophylaxe Teil eines bundesweiten Programmes zur Erkennung und Verhütung von Zahnerkrankungen und steht für erfolgreiche mundgesundheitliche Prävention von klein auf in deutschen Bildungseinrichtungen. [1]https://www.zahnhygiene.de/2022/04/14/tag-der-zahngesundheit-2022/

 

Und in diesem Jahr steht eben dieses Präventionsprogramm auch im Mittelpunkt des Tages der Zahngesundheit.

Deutschlandweit bindet dieses Programm jährlich um die 4,6 Millionen Kinder und Jugendliche ein, nicht wenige sogar mehrmals jährlich. Fast 80 Prozent aller Kinder in unserem Land können auf diese Weise durch die Gruppenprophylaxe betreut und präventiv geschult werden. Standardmäßig gibt es diese Prophylaxe für Kinder bis zum 12. Lebensjahr, aber auch darüber hinaus ist eine Betreuung möglich. Beispielsweise dann, wenn Kinder und Jugendliche ein erhöhtes Risiko für Karies aufweisen.

 

Damit ist die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe das reichweitenstärkste Präventions- und Gesundheitsförderungsangebot für Kinder und Jugendliche in Deutschland. [2]https://www.tagderzahngesundheit.de/ankuendigung-2022/

 

Geht’s bei dem Prophylaxe Programm ausschließlich ums Zähne putzen?

 

Natürlich nicht.

Da nicht jedes Kind in Deutschland gleiche Chancen auf eine optimale Zahngesundheit hat (bedingt durch unterschiedliche Lebensrealitäten, kulturelle Hintergründe oder aber auch verschiedene Bildungslevel), bietet dieses Präventionsprogramm den Kindern von Beginn an eine altersgerechte Wissensvermittlung im Hinblick auf die ideale Durchführung der Zahnhygiene, gesunde Ernährung und die Wichtigkeit regelmäßiger Check-Ups bei Zahnarzt. Sodass die Kinder für sich selbst die Wichtigkeit verstehen und dieses Wissen vielleicht auch mit nach Hause tragen.

 

Wie stehts denn um die Zahngesundheit unserer Kinder in Deutschland?

 

Eine vom Robert Koch Institut durchgeführte Studie, die KiGGS Studie (2014 bis 2017), zeigt, dass sich die Zahngesundheit der Kinder in Deutschland über die letzten Jahre verbessert hat. Ihr zufolge putzen 78 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis zu 17 Jahren ihre Zähne so häufig wie von Expert:innen empfohlen und 80 Prozent der 3-­ bis 17­-Jährigen nehmen auch die zahnärztlich empfohlenen Vorsorgeunter­suchungen in Anspruch. [3]https://www.kiggs-studie.de/deutsch/home.html

Ich finde, dass das wirklich gut klingt. Denn wir alle haben es bestimmt von unserem Zahnarzt gelernt: Gesunde Milchzähne erhöhen die Wahrscheinlichkeit auf gut und gesund entwickelte bleibende Zähne. Abgesehen davon sind die Zähne maßgeblich dafür verantwortlich, dass Kinder problemlos kauen können und ein schönes Sprachbild entwickeln. Und nicht zuletzt, auch wenn wir heutzutage oftmals vermittelt bekommen, dass jedes menschliche Erscheinungsbild okay so ist, wie es ist, sind gesunde und funktionsfähige Zähne auch für das Selbstbewusstsein von Belang.

 

Welche Zahnerkrankungen kommen bei Kindern häufig vor?

 

Die Karies ist eine häufige Zahnerkrankung bei Babys und Kleinkindern, die sich, wenn begonnen, schnell ausbreiten und zu ausgeprägten Gebisszerstörungen führen. Bereits nach dem Durchbruch der ersten Milchzähne kann Karies bei Säuglingen und Kleinkindern auftreten. Wichtig: Karies ist bei Kindern zumeist mit starken Schmerzen verbunden.

Die Behandlung der Milchzähne erfolgt genauso, wie auch bei bleibenden Zähnen. Der Zahnarzt oder die Zahnärztin entfernt den befallenen Bereich und füllt den entstandenen Raum mit einer Füllung aus Komposit oder Kunststofffluorid.

 

Ungefähr jedes zehnte Kind leidet im Grundschulalter an sogenannten Kreidezähnen. Hierunter wird ein Defekt am Zahnschmelz verstanden, der im Fachjargon als Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) bezeichnet wird. Betroffen sind in der Regel die ersten bleibenden Backenzähne (Molaren) sowie Schneidezähne (Inzisiven). Ausgelöst wird diese Erkrankung durch eine Störung in der Entwicklung, die zu einem weicheren Zahnschmelz und Flecken auf den Zähnen führt.

 

Das Spurenelement Fluorid ist im Körper v.a. in Knochen und Zähnen enthalten und sorgt neben anderen Mineralstoffen für die Festigkeit dieser Strukturen. Fluorid stärkt den Zahnschmelz und wirkt somit vorbeugend gegenüber der Entstehung von Karies. ABER: Ein Zuviel an Fluorid kann langfristig die Produktion des Zahnschmelzes stören. Dieser wird dann porös, sodass der betroffene Zahn für Bakterien leichter angreifbar ist, die sogenannte Fluorose. Erkennbar ist sie in der milden Form unter anderem durch kleine weiße Flecken auf dem Schmelz von Milchzähnen oder bleibenden Zähnen.

 

Während des Kieferwachstums von Kindern kann es auch zu einer Vielzahl an möglichen Zahnfehlstellungen kommen. Bei Milchzähnen ist das tolerabel, bei den bleibenden Zehen ist jedoch frühzeitige Intervention geboten. Teilweise ist es nötig, das Wachstum des Kiefers zu beeinflussen – daher sollte bei Fehlstellungen so früh wie möglich der Rat einer Kieferorthopädin oder eines Kieferorthopäden eingeholt werden. Dort wird genau geguckt, um welche Fehlstellung es sich handelt und wie diese bestmöglich behoben werden kann. Die Kosten übernimmt in der Regel die Krankenkasse. [4]https://dein-dental.de/zahnwelt/zahnkrankheiten-kinder/

 

Viele Eltern werden es bei ihrem Kind schon erlebt haben: Das Kind stolpert, fällt der länge nach hin oder stürzt und schlägt sich dabei einen Zahn aus. Oder der Zahn bricht ab. Ultima Ratio ist in jedem Fall die umgehende Konsultation eines Zahnarztes oder einer Zahnärztin. Wenn möglich und auffindbar, sollte der ausgefallene Zahn zu diesem Termin mitgebracht werden. Vor Ort kann dann der Fachmann oder die Fachfrau über individuelle Behandlungsmöglichkeiten aufklären. [5]https://dein-dental.de/zahnwelt/zahnkrankheiten-kinder/

 

Wie läufts bei euch in den Kitas und Schulen mit der Gruppenprophylaxe? Und habt ihr in euer Kindheit eine Zahnspange tragen müssen?

Quellenangaben

Quellenangaben
1 https://www.zahnhygiene.de/2022/04/14/tag-der-zahngesundheit-2022/
2 https://www.tagderzahngesundheit.de/ankuendigung-2022/
3 https://www.kiggs-studie.de/deutsch/home.html
4, 5 https://dein-dental.de/zahnwelt/zahnkrankheiten-kinder/
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