Gesundheitsthema 9 - Wenn der Rücken schmerzt.

Gesundheitsthema 9 – Wenn der Rücken schmerzt

Rückenschmerzen sind die häufigste Form akuter und chronischer Schmerzen am Bewegungsapparat. Sie gehören zu den am weitesten verbreiteten Erkrankungen weltweit und nahezu jeder Mensch leidet im Laufe seines Lebens mindestens einmal an Rückenschmerzen. Doch wie entstehen diese und warum sind wir Menschen für diese Art der Schmerzen so anfällig? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir euch hier.

Hast du mit Rückenschmerzen im Alltag zu tun?
Wenn ja, bist du damit absolut nicht allein. Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen weltweit und stellen eine bedeutende Belastung für Einzelpersonen und die Gesellschaft dar. In Deutschland sind sie eine der führenden Ursachen für Arbeitsunfähigkeit und beeinträchtigen die Lebensqualität vieler Menschen. Die Entstehung und Verbreitung von Rückenschmerzen sind multifaktoriell und hängen von verschiedenen individuellen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren ab.

 

Welche Ursachen können Rückenschmerzen haben?

 

Die Antwort auf diese Frage ist nicht so ganz einfach, weil Rückenschmerzen multifaktoriell bedingt sein können und daher häufig nicht „die eine“ Ursache für die Entstehung der Schmerzen benannt werden kann.
Dennoch gibt es einige Risikofaktoren, die die Entstehung und Ausprägung von Rückenschmerzen begünstigen können:

    • Rückenmuskulatur und Wirbelsäule:
      Die anatomische Struktur der Wirbelsäule und die umliegende Muskulatur spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Rückenschmerzen. Fehlhaltungen, mangelnde Bewegung und unzureichende Muskulatur können zu Verspannungen, Bandscheibenproblemen und degenerativen Veränderungen führen.

 

    • Berufliche Belastung:
      Bestimmte Berufe, die eine übermäßige körperliche Belastung erfordern, wie zum Beispiel der Pflegeberuf, tragen zu einem erhöhten Risiko für Rückenschmerzen bei. Lang anhaltende sitzende Tätigkeiten, schweres Heben und wiederholtes Bücken können die Wirbelsäule dauerhaft belasten.

 

    • Psychosoziale Faktoren:
      Stress, psychische Belastungen und soziale Faktoren können Rückenschmerzen beeinflussen. Chronischer Stress kann zu muskulären Verspannungen führen, während psychosoziale Probleme die Wahrnehmung von Schmerzen verstärken können.[1]https://www.tk.de/techniker/magazin/sport/gesunder-ruecken/ursachen-von-rueckenschmerzen-2007860?tkcm=aaus

 

    • Alter:
      Mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz von Rückenschmerzen. Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule nehmen im Alter zu, was zu einem höheren Risiko für Schmerzen führt.

 

    • Geschlecht: Frauen neigen häufiger zu Rückenschmerzen als Männer. Dies kann auf hormonelle Unterschiede, Schwangerschaft und andere geschlechtsspezifische Faktoren zurückzuführen sein.

 

    • Lebensstil: Ein inaktiver Lebensstil, Übergewicht und Rauchen sind bekannte Risikofaktoren für Rückenschmerzen. Mangelnde körperliche Fitness schwächt die Muskulatur und erhöht die Belastung der Wirbelsäule.

 

 

Wie verbreitet sind Rückenschmerzen in Deutschland und weltweit?

 

Zum Zweck einer validen Schätzung der Prävalenzen von Rücken- und Nackenschmerzen hat das Robert-Koch-Institut zwischen Oktober 2019 und März 2020 eine telefonische Querschnittbefragung unter Erwachsenen in Deutschland mit 5009 Teilnehmenden durchgeführt, welche unter dem Namen „BURDEN 2020 – Die Krankheitslast in Deutschland und seinen Regionen“ veröffentlicht wurde. Neben der Häufigkeit und Intensität von Rücken- und Nackenschmerzen, wurden dabei auch Angaben zur Lebensqualität und zu Begleiterkrankungen der Teilnehmenden erhoben.
Es zeigte sich, dass 61,3% der Befragten in den letzten zwölf Monaten von Rückenschmerzen berichteten. Schmerzen des unteren Rückens wurden fast doppelt so häufig genannt wie Schmerzen des oberen Rückens. Weitere 15,5% der Befragten berichten sogar von chronischen Rückenschmerzen. Des Weiteren gaben 45,7% an, dass sie im Jahre vor der Befragung Nackenschmerzen hatten. 15,6% der Befragten berichten im Jahr Jahr vor der Befragung sowohl Schmerzen im unteren und oberen Rücken, als auch im Nacken gehabt zu haben.
Auffällig war auch, dass Frauen von allen Schmerzarten häufiger betroffen waren als Männer. Etwa die Hälfte der Befragten schätzt ihre Rücken- und Nackenschmerzen als mäßig stark
ein und ältere Befragte geben deutlich mehr Schmerzattacken je Monat an, als jüngere Befragte.

Die Ergebnisse der Studie zeigten ein umfangreiches Bild zu den bevölkerungsbezogenen Beeinträchtigungen durch Rücken- und Nackenschmerzen und wurden dafür genutzt, um konkrete Indikatoren der Krankenlastrechnung herauszuarbeiten und zu quantifizieren. [2]https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/JoHM_S3_2021_Rueckenschmerz_Nackenschmerz.pdf?__blob=publicationFile

 

 

Rückenschmerzen in Deutschland und weltweit

 

 

Wie werden Rückenschmerzen behandelt?

 

Akute Rückenschmerzen sollten frühzeitig behandelt werden, damit Betroffene schnell wieder, wie gewohnt, ihre Arbeit aufnehmen können und sich keine Chronifizierung einschleicht. Basis einer Behandlung ist natürlich immer der Blick auf die Ursachen. Doch genau diese Anamnese gestaltet sich bei Rückenschmerzen oftmals sehr schwer und die Ergebnisse sind in vielen Fällen unspezifisch, weil mehrere Auslöser zusammenkommen oder sogar kein konkreter Auslöser auszumachen ist. Dann spricht man vom „nicht-spezifischen Rückenschmerz“. In den meisten Fällen genügen schmerzlindernde, muskelentspannende oder entzündungshemmende Medikamente zur Behandlung akuter Schmerzen.

Bei stärkeren Beschwerden kann Patient*innen oftmals auch mit zusätzlicher Krankengymnastik und Wärmetherapie geholfen werden.[3]https://www.schoen-klinik.de/rueckenschmerzen/behandlung#:~:text=In%20den%20meisten%20F%C3%A4llen%20gen%C3%BCgen,Ihnen%20zus%C3%A4tzlich%20Krankengymnastik%20und%20W%C3%A4rmetherapie.

 

 

 

​​​​Sämtliche Behandlungsmethoden sind nachhaltiger, wenn sie gleichzeitig durch unterschiedliche Therapie-Optionen ergänzt werden: zum einen die physikalische Therapie, wie die Wärmebehandlung, zum anderen die Physio- und Trainingstherapie, durch welche die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit gefördert wird.[4]https://www.schmerzmedizin.berlin/rueckenschmerzen.html#:~:text=Dazu%20geh%C3%B6ren%20beispielsweise%20Yoga%2C%20Entspannungstechniken,durch%20elektrische%20Impulse%20anhaltend%20gelindert.

 

Wann sollten Betroffene mit Rückenproblemen auf jeden Fall ärztlichen Rat suchen?

 

 

Wann sollte man mit Rückenschmerzen zum Arzt gehen?

 

 

Sind Rückenschmerzen eine Berufskrankheit?

 

In Deutschland können Rückenschmerzen unter Umständen als Berufskrankheit anerkannt werden, wenn sie nachweislich durch berufliche Belastungen oder Tätigkeiten verursacht wurden. Berufskrankheiten sind Krankheiten, die aufgrund bestimmter beruflicher Tätigkeiten oder Expositionen entstehen und in der Berufskrankheiten-Verordnung (BKV) festgelegt sind.

Die Anerkennung von Rückenschmerzen als Berufskrankheit hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art der Tätigkeit, die Dauer der Exposition, die Arbeitsbedingungen und der Nachweis eines kausalen Zusammenhangs zwischen der beruflichen Belastung und den Rückenbeschwerden. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Rückenschmerzen automatisch als Berufskrankheit anerkannt werden und dass jeder Fall individuell geprüft wird.

Berufe, die mit schwerem Heben, wiederholten Bewegungen, langem Sitzen oder anderen belastenden Tätigkeiten verbunden sind, können das Risiko für Rückenbeschwerden erhöhen. Arbeitsmedizinische Gutachter*innen und die Berufsgenossenschaften spielen eine wichtige Rolle bei der Beurteilung, ob Rückenschmerzen als Folge beruflicher Tätigkeiten anerkannt werden können. Die meisten Berufe im Gesundheitsdienst sind mit erheblichen Belastungen für den Rücken verbunden. Muskel-Skelett-Erkrankungen sind der Grund für fast ein Viertel aller Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland [5]Quelle: bgw-online.de/DE/Arbeitssicherheit-Gesundheitsschutz

Wenn ein Arbeitnehmer den Verdacht hat, dass seine Rückenschmerzen auf die berufliche Tätigkeit zurückzuführen sind, sollte er dies unverzüglich seinem Arbeitgeber melden und gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen. Die ärztliche Diagnose und die Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft sind wesentliche Schritte, um eine mögliche Anerkennung als Berufskrankheit zu prüfen. Der finanzielle gesetzliche Schutz der Arbeitnehmer*innen bei dauerhaften Rückenschmerzen ist jedoch äußerst dünn. Eine Rente wird nur in etwa 1 % aller Fälle bei Wirbelsäulenerkrankungen bedingt durch Pflegetätigkeiten ausbezahlt.[6]https://www.friedrich-verlag.de/friedrich-plus/pflegen-demenz-palliativ/recht/isch-hab-ruecken-5472

 

Welchen Stellenwert hat die Prävention im Hinblick auf diese Volkskrankheit?

 

Prävention ist in nahezu allen Gesundheitsbereichen die Stellschraube, um Erkrankungen vorzubeugen und das Gesundheitssystem zu entlasten. Im Hinblick auf die Rückengesundheit spielen präventive Maßnahmen eine entscheidende Rolle dabei, das Auftreten von Rückenschmerzen zu reduzieren, gleichzeitig die Lebensqualität Betroffener zu verbessern und die damit verbundenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Belastungen zu minimieren.
Doch lasst uns die Vorteile präventiver Maßnahmen einmal genauer beleuchten.

 

Prävention kann:

1. die Häufigkeit von Rückenschmerzen reduzieren.

  • Durch präventive Maßnahmen wie regelmäßige körperliche Aktivität, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und Aufklärung über gesunde Lebensgewohnheiten, kann das Risiko von Rückenschmerzen deutlich reduziert werden.

2. die Lebensqualität verbessern.

  • Rückenschmerzen können erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben, da sie die täglichen Aktivitäten, den Schlaf und die psychische Gesundheit beeinträchtigen können. Präventive Maßnahmen tragen dazu bei, die Lebensqualität zu verbessern, indem sie das Auftreten von Rückenschmerzen minimieren.

3. zur Kostenersparnis im Gesundheitssystem beitragen.

  • Die Behandlung von Rückenleiden führt zu erheblichen Kosten im Gesundheitssystem durch wiederholte Arztbesuche, erhöhten Medikamentenverbrauch, physiotherapeutische Maßnahmen und in schweren Fällen auch durch notwendige chirurgische Eingriffe. Durch präventive Ansätze können diese Kosten erheblich gesenkt werden.

4. zur Verminderung von Arbeitsausfällen beitragen.

  • Rückenschmerzen sind eine der führenden Ursachen für Arbeitsunfähigkeit. Präventive Maßnahmen, die auf die Arbeitsplatzergonomie abzielen und Mitarbeiter über richtige Verhaltensweisen am Arbeitsplatz informieren, können dazu beitragen, Arbeitsausfälle zu reduzieren.

5. einen gesunden Lebensstil fördern.

  • Prävention von Rückenerkrankungen erfordert oft Veränderungen im Lebensstil, wie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Risikofaktoren wie Rauchen. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Rückengesundheit bei, sondern fördern auch insgesamt einen gesunden Lebensstil.

6. dazu beitragen, dass weniger chronische Beschwerden entstehen.

  • Präventive Maßnahmen können dazu beitragen, akute Rückenschmerzen zu verhindern und das Risiko der Chronifizierung von Beschwerden zu verringern. Langfristig tragen sie dazu bei, chronische Rückenprobleme zu minimieren.[7]https://www.bgw-online.de/resource/blob/18116/3be3c101f19e123c58d9667d4d4c5477/bgw07-00-001-praevention-rueckenbeschwerden-topas-r-konzept-data.pdf

 

Leidest du an Rückenschmerzen? Welche Schritte hast du dagegen unternommen?

Quellenangaben

Quellenangaben
1 https://www.tk.de/techniker/magazin/sport/gesunder-ruecken/ursachen-von-rueckenschmerzen-2007860?tkcm=aaus
2 https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/JoHM_S3_2021_Rueckenschmerz_Nackenschmerz.pdf?__blob=publicationFile
3 https://www.schoen-klinik.de/rueckenschmerzen/behandlung#:~:text=In%20den%20meisten%20F%C3%A4llen%20gen%C3%BCgen,Ihnen%20zus%C3%A4tzlich%20Krankengymnastik%20und%20W%C3%A4rmetherapie.
4 https://www.schmerzmedizin.berlin/rueckenschmerzen.html#:~:text=Dazu%20geh%C3%B6ren%20beispielsweise%20Yoga%2C%20Entspannungstechniken,durch%20elektrische%20Impulse%20anhaltend%20gelindert.
5 Quelle: bgw-online.de/DE/Arbeitssicherheit-Gesundheitsschutz
6 https://www.friedrich-verlag.de/friedrich-plus/pflegen-demenz-palliativ/recht/isch-hab-ruecken-5472
7 https://www.bgw-online.de/resource/blob/18116/3be3c101f19e123c58d9667d4d4c5477/bgw07-00-001-praevention-rueckenbeschwerden-topas-r-konzept-data.pdf
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2 Antworten

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