Im Gespräch mit einer Kollegin aus der Altenpflege.

 

Stell dich unseren Lesern doch einmal vor.

Wer bist du? Warum hast du dich für den Altenpflegeberuf entschieden und wie lange bist du schon im Beruf tätig?

Roswitha:
Mein Name ist Roswitha Kurrek, ich bin 60 Jahre alt und mit 41 Jahren im Beruf fast ein
“ Pflegedino „. Nach meinem Examen habe ich mich kontinuierlich weitergebildet und bin mittlerweile Fachwirtin für Alten- und Krankenpflege, Wundexpertin, habe eine Palliativweiterbildung, bin Fachkraft für gerontopsychiatrische Pflege, Hygienebeauftragte, Praxisanleiterin und aktuell studiere ich Pflegewissenschaften. Ich liebe Herausforderungen, probiere mich gerne aus und habe mit 58 Jahren das Gerätetauchen für mich entdeckt.

 

Was macht für dich eine gute Altenpflegekraft aus und wie wird man diese?

Roswitha:
Ich möchte das kurz und prägnant beantworten:
Die Kombination aus Herz, Intellekt und gesundem Menschenverstand sowie ein gesundes Maß an Stresstoleranz . Jede Altenpflegekraft sollte sich ihrer Remonstrationspflicht (auch ärztlichem Personal gegenüber) bewusst sein.

 

Warst du mit deiner Ausbildungssituation zufrieden? Was waren deine persönlichen Ausbildungshighlights?

Roswitha:
Meine Ausbildung…oh ha, das ist laaaange her.
Nein, die Ausbildung hat mich nicht zufrieden gestellt, jedoch sehe ich sie als Basis für meinen Werdegang an.

 

Wie wichtig sind dir Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten?

Roswitha:
Sich zu aktualisieren ist stets wichtig, für mich. Ich vertrete die Lebensphilosophie : It’s öde to be blöde 😀.

 

Welche Tätigkeiten deines Arbeitsspektrums liegen dir am meisten?

Roswitha:
Meine persönlichen Präferenzen liegen im Bereich der (palliativen) Wundversorgung.

 

Wenn du Fehler machst, hat das schwerwiegendere Folgen als in anderen Berufen. Wie gehst du mit dieser Verantwortung um?

Roswitha:
Fehler passieren. Es ist wichtig, diese offen zu kommunizieren .
Ich trage Verantwortung für die mir anvertrauten Menschen und das beinhaltet verantwortungsbewusst zu handeln, selbstreflektorisch zu sein, auch meine Grenzen zu kennen und Hilfe anzufordern.

 

Wie bist du in die Arbeitnehmerüberlassung gekommen und was hat sich seitdem für dich beruflich verändert?

Roswitha:
Als Pflegedienstleitung im Hospiz war ich kurz vor einem “ Partnerschafts-Aus“ und persönlich kurz vor einem Burnout durch 12-Stunden-Dienste, Rufbereitschaften und fehlende geregelte Freizeiten. Durch Zufall, ich glaube auf Facebook war es, bin ich auf das Leasing aufmerksam geworden, bin jetzt 1 Jahr dabei und “ glücklich “ über diese für mich richtige Entscheidung.

 

Wie nimmst du die Pflege momentan wahr? Wo siehst du Probleme?

Roswitha:
Die (Alten-)Pflege mutiert zu einem „Big Business“, vorrangig zählt der zu erwartende Gewinn.
Bei immer höheren Anforderungen und weniger Personal wird die Altenpflege immer unattraktiver für junge Menschen. Ich befürchte auf Dauer, wenn sich nichts (per Gesetz ) ändert, einen Wandel im negativen Sinne. Wenig Personal bedeutet wenig Lebensqualität insbesondere für Menschen, die z.B. aufgrund einer Demenz einen besonderen Anspruch an die Pflege haben.

 

Erfährst du Wertschätzung in deinem Arbeitsalltag? Welche Art der Wertschätzung wünscht du dir?

Roswitha:
Für mich beginnt Wertschätzung dort, wo ich mitentscheiden kann (Dienstpläne z.B.).
Wertschätzung erfahre ich durch eine respektvolle Kommunikation, durch einen Ansprechpartner auf adäquater Kommunikationsebene und auch dadurch persönlich wahrgenommen zu werden.
Avanti hat mich überzeugt und auch hier insbesondere meine Ansprechpartnerin Frau Kirkpatrick, die sich durch ihr Engagement, ihre Fach- und Sozialkompetenz auszeichnet.

 

Was wünschst du dir für die Zukunft im Hinblick auf deinen Beruf?

Roswitha:
Dass die Regierung endlich die professionell Pflegenden wahrnimmt, Versprechen einhält und den Beruf wieder attraktiver macht (Vergütung, Work-life Balance etc.), damit die (Alten-)Pflege wieder Anreiz für junge Menschen bietet, sich ausbilden zu lassen und die Fluktuation gerade in der Altenpflege sich aufhalten lässt.

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4 Antworten

  1. In der Altenpflege ist eine sorgfältige Wundversorgung von essenzieller Bedeutung, da ältere Menschen anfälliger für Hautprobleme sind. Die richtige Anwendung von Wundversorgungstechniken und die Nutzung geeigneter Produkte spielen eine entscheidende Rolle für den Heilungsprozess. Eine gewissenhafte Wundpflege ist nicht nur medizinisch wichtig, sondern zeigt auch Fürsorge und Aufmerksamkeit für das Wohlbefinden der betreuten Personen.

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