Berufsbild: MTA

Zuerst einmal:

Es gibt gar nicht den bzw. die MTA.

Die Bezeichnung Medizinisch-Technische Assistent:in (MTA) oder Medizinisch-Technische Fachkraft ist nämlich eine Sammelbezeichnung für die vier Berufsbilder der technischen Assistent:innen in der Medizin und Tiermedizin im deutschen Gesundheitswesen. Eines haben sie aber alle vier gemein: Die berufsfachschulische Ausbildung dauert immer 3 Jahre.

Sie umfasst im Einzelnen die Ausbildungsberufe:

  • Medizinisch-Technische Assistent:innen – Funktionsdiagnostik (MTAF)
  • Medizinisch-Technische Laboratoriumsassistent:innen (MTLA oder MTA-L)
  • Medizinisch-Technische Radiologieassistent:innen (MTRA, MTA-R oder RTA)
  • Veterinärmedizinisch-Technische Assistent:innen (VMTA)

 

Was genau unterscheidet diese 4 Ausbildungsberufe nun eigentlich?

 

Medizinisch-Technische Assistent:innen für Funktionsdiagnostik (MTAF) führen Untersuchungen auf Anordnung eines Arztes durch und assistieren bei diagnostischen Untersuchungen und therapeutischen Maßnahmen in folgenden Tätigkeitsbereichen:

  • Neurophysiologische Funktionsdiagnostik
  • Audiologische Funktionsdiagnostik
  • Kardiovaskuläre Funktionsdiagnostik
  • Pneumologische Funktionsdiagnostik

Funktionsdiagnostische Methoden werden zum Erkennen von Störungen des zentralen und peripheren Nervensystems, der Sinnesorgane insbesondere im Hals-Nasen-Ohren-Bereich, des Herz-Kreislaufsystems und der Lunge eingesetzt. Auch im Verlauf therapeutischer Maßnahmen werden die Funktionen dieser Organe geprüft. Die Funktionsdiagnostik bedient sich dabei komplizierter und empfindlicher elektronischer Messverfahren.

 

 

Medizinisch-Technische Laboratoriumsassistent:innen (MTLA) führen selbstständig und eigenverantwortlich die notwendigen laboratoriumsmedizinischen Untersuchungen durch, die von Ärzten für die Krankheitserkennung, -behandlung und -vorsorge benötigt werden. Circa 70% aller Diagnosen werden auf der Grundlage dieser Untersuchungen gestellt.

 

Die Aufgabengebiete der MTLA sind sehr breit gefächert und werden in vier große Fachgebiete eingeteilt, die sich nochmals in spezielle Fachteile untergliedern.

  • Hämatologie
  • Histologie / Zytologie
  • Klinische Chemie
  • Mikrobiologie

 

 

Das Berufsbild der Medizinisch-Technischen Radiologieassistent:innen ist bestimmt vom Einsatz von Strahlen zur Erkennung und Heilung von Krankheiten. Von jeher ist der Beruf vom unmittelbaren Umgang mit dem Patienten geprägt. Neben dem sozialen Aspekt kommen die modernsten Geräte in Kliniken und Praxen zum Einsatz und werden von MTRA bedient. Der Umgang mit dem Computer ist somit für die/den MTRA zur Selbstverständlichkeit geworden.

Das Wichtigste ist jedoch der tägliche Kontakt mit Menschen. Das erfordert die Bereitschaft zum Eingehen auf die Krankheiten und Probleme der Patienten. Meist ist die/der MTRA ihr erster Ansprechpartner.

Als Einsatzgebiete stehen den ausgebildeten MTRA vier unterschiedliche Fachbereiche offen, die lediglich den Umgang mit Strahlen als Gemeinsamkeit aufweisen.

  • Röntgendiagnostik
  • Strahlentherapie
  • Nuklearmedizin
  • Strahlenphysik und Dosimetrie

 

 

Veterinärmedizinisch-Technische Assistent:innen (VMTA) sind auf laboratoriumsmedizinische Untersuchungen in der Tiermedizin und der Lebensmittelanalytik spezialisiert. Das Aufgabenspektrum ähnelt dem der MTLA.

Sie führen an ihren Arbeitsplätzen Untersuchungen zur Diagnostik von Tierkrankheiten, Tierseuchen und zur Überprüfung von vom Tier stammender Lebensmittel durch. Sie sind es beispielsweise, die Untersuchungen von Rindern auf BSE nachweisen, Salmonellen im Speiseeis entdecken und den Nachweis von gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermitteln erbringen.

Die Untersuchung von Lebensmitteln tierischer Herkunft fordert ein hohes Maß an Wissen und Gewissenhaftigkeit, da hier der Schutz des Verbrauchers gewährleistet sein muss. Das Probenmaterial wird von den Lebensmittelkontrolleuren überbracht. Unterschiedliche Methoden mit modernsten Analyseverfahren sollen gleichbleibende und gute Qualität garantieren.

 

 

Auch für diese Berufsgruppe gilt: Sie spricht am besten für sich selbst. Und so bin ich wieder mit 2 engagierten Kolleg:innen ins Gespräch gegangen und habe mir angehört, was für sie den eigenen Beruf so besonders macht.

Zum Interview mit Dominik (MTLA)

Zum Interview mit Jennifer (MTRA)

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