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“https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/106418/Depression-noch-immer-Tabuthema Und aus genau diesem Grund gibt es den Europäischen Depressionstag. In Deutschland wurden im Verlauf der Pandemie zusätzliche emotionale und stressbedingte Belastungen beobachtet, die in den verschiedenen Gesellschafts…”
Im Juni 2022 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihren Weltbericht über mentale Gesundheit und machte schwarz auf weiß deutlich: Die Corona-Pandemie hat global zu einem starken Anstieg einiger psychischer Krankheiten geführt. Insbesondere bei Depressionen und Angststörungen stiegen die gesicherten Zahlen weltweit allein im ersten Pandemiejahr um 25 Prozent.
Bundesweit erfüllt mehr als jeder vierte Erwachsene im Zeitraum eines Jahres die Kriterien einer psychischen Erkrankung. Zu den häufigsten Krankheitsbildern zählen Angststörungen, Depressionen und Störungen durch Alkohol- oder Medikamentengebrauch. Für die knapp 18 Millionen Betroffenen und ihre Angehörigen ist eine psychische Erkrankung mit massivem Leid verbunden und führt oft zu schwerwiegenden Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben.((https://www.dgppn.de/schwerpunkte/zahlenundfakten.html))
Obwohl die Depression mittlerweile zu den Volkskrankheiten zählt, ist sie vielfach immer noch ein Tabuthema. In Deutschland sind jedes Jahr circa 5,3 Millionen Menschen von einer Depression betroffen. Die Erkrankung ist unter anderem ein wichtiger Grund für Suizide, Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung.((https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/106418/Depression-noch-immer-Tabuthema
Und aus genau diesem Grund gibt es den Europäischen Depressionstag.
In Deutschland wurden im Verlauf der Pandemie zusätzliche emotionale und stressbedingte Belastungen beobachtet, die in den verschiedenen Gesellschaftsgruppen unterschiedlich stark ausgeprägt waren. Insbesondere medizinisches Personal sowie Kinder und Jugendliche waren stark belastet.((https://www.european-depression-day.de/ueber-uns/)).
Und in diesem Zusammenhang ist auch das diesjährige Motto des EDD entstanden:
Depressionen gehören zu den häufigsten und wegen Ihrer Schwere gleichzeitig zu den am meisten unterschätzten Erkrankungen.
Was genau ist eine Depression?
Eine Depression ist eine „affektive Störung“. Affektive Störungen sind psychische Gesundheitsstörungen, bei denen emotionale Störungen in Form übermäßiger Trauer (Depression) oder Hochstimmung (Manie) über lange Zeit bestehen bleiben. Depression und Manie spiegeln die beiden gegensätzlichen Pole der affektiven Störung wider.((https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/psychische-gesundheitsst%C3%B6rungen/affektive-st%C3%B6rungen/affektive-st%C3%B6rungen-%E2%80%93-%C3%BCbersicht))
Phasen niedergedrückter Stimmung, Melancholie und das Gefühl von Traurigkeit gehören zu den normalen Gefühlsempfindungen im Leben eines jeden Menschen.
Im Unterschied zu diesen „normalen“ Phasen der gedrückten Stimmung ist eine Depression eine ernstzunehmende psychische Erkrankung, die psychotherapeutischer Unterstützung bedarf. Betroffene leiden unter einer Vielzahl von Symptomen, die ihrem Alltag und ihre Lebensführung mitunter sehr stark beeinträchtigen. Es besteht ein sogenannter „Leidensdruck“.
Häufig ist es auch so, dass die Traurigkeit, die man meist mit dem Begriff „Depression“ verbindet, gar nicht unbedingt das Hauptsymptom für die Betroffenen darstellt. In vielen Fällen ist es dagegen so, dass ein Mensch, der von einer Depression betroffen ist, eher eine quälende Leere in sich wahrnimmt, also die Abwesenheit von positiven sowie negativen Gefühlen und damit ein Fehlen der eigenen Lebendigkeit, zusätzlich zu einer Antriebsarmut, die mitunter sogar existenzielle Folgen nach sich ziehen kann.
Welche Symptome charakterisieren eine Depression?
Einer Depression gehen oft unspezifische Frühsymptome voraus, d.h. Anzeichen, die auch auf verschiedene andere Erkrankungen hinweisen könnten. Diese möglichen Frühsymptome können ohne Anlass oder als Reaktion auf belastende Ereignisse auftreten und sich langsam über Wochen oder Monate, seltener über Nacht oder wenige Tage, zu einer depressiven Phase ausweiten.
Mögliche erste Anzeichen sind:
- Schmerzen (z.B. unspezifische Kopf- oder Bauchschmerzen);
- ständige Müdigkeit, Energiemangel;
- nachlassendes sexuelles Interesse;
- Reizbarkeit, Angst;
- zunehmende Lustlosigkeit, Apathie;
- missmutige Stimmungslage;
- Schlafstörungen;
- Appetitlosigkeit. ((https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/depressionen/fruehsymptome/))
Wie wird eine Depression diagnostiziert?
Liegen über zwei Wochen oder länger mindestens fünf Symptome, darunter mindestens ein Hauptsymptom vor, wird die Diagnose Depression gestellt.
Je nach Intensität der Symptome und der damit verbundenen Einschränkung wird zwischen leichter, mittelgradiger und schwerer Depression unterschieden.
Bei verschiedenen Betroffenen kann sich die Depression also unterschiedlich äußern und nicht immer sind alle Symptome vorhanden.
Hauptsymptome einer Depression können sein:
- Gedrückte, depressive Stimmung
Manche Betroffene berichten auch von innerer Leere und der Unfähigkeit, eigene Gefühle (auch negative) wahrnehmen zu können. Sie geben an, sich wie versteinert zu fühlen. - Interessen- oder Freudlosigkeit
Menschen mit Depression verlieren das Interesse an früher für sie bedeutsamen Dingen und Aktivitäten. So machen beispielsweise Hobbys, der Beruf, Freizeitaktivitäten oder gemeinsame Unternehmungen mit der Familie oder dem Freundeskreis keine Freude mehr.
Zusatzsymptome sind:
- Antriebsmangel bzw. erhöhte Ermüdbarkeit
Im Rahmen einer Depression ist der Antrieb häufig gestört, d.h. Betroffene können sich nur schwer aufraffen. Selbst die Erledigung alltäglicher Dinge wie Einkaufen, Aufräumen, Arbeiten usw. kann große Überwindung kosten, schnell zu Ermüdung führen und zum Teil einfach auch nicht bewältigt werden. Auch das Treffen von Entscheidungen fällt schwer: Der Betroffene hat das Gefühl, wofür er sich auch entscheidet, es ist falsch. - Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
In einer Depression erreicht die Umwelt den an Depression Erkrankten nicht mehr richtig, die Dinge sprechen ihn nicht an. Deshalb können Betroffene sich oft nicht erinnern, was vor kurzem passiert ist und machen sich dann Sorgen, zum Beispiel an einer Alzheimer-Demenz erkrankt zu sein. - Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit und vermindertes Selbstwertgefühl
An Depression erkrankte Menschen suchen die Schuld meist bei sich selbst, nicht bei den Familienmitgliedern, den Kollegen oder der Gesellschaft. Sie haben das Gefühl, die Fürsorge anderer gar nicht zu verdienen. Auch sind Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen in einer Depression fast immer beeinträchtigt. - Hoffnungslosigkeit in Bezug auf die Zukunft
Depressionen sind immer von dem Gefühl begleitet, aus der Situation nicht mehr herauszukommen. Betroffene sehen häufig keinen Ausweg mehr. - Suizidgedanken/Suizidale Handlungen
Bei von Depression Betroffenen besteht häufig der Wunsch, der als aussichtslos und ausweglos empfundenen Situation irgendwie zu entkommen, bis hin zu dem Gedanken, sich etwas anzutun. - Schlafstörungen
Auch Schlafstörungen, meist Einschlafstörungen und ein frühes Erwachen sind ein typisches Symptom einer Depression. - Veränderter Appetit
Bei einer Depression ist oft auch der Appetit verändert, oft schmeckt das Essen nicht mehr, was zu Gewichtsverlust führen kann. Auch das Gegenteil kann der Fall sein. - Psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung
In einer Depression können Betroffene auch an einer ausgeprägten inneren Unruhe leiden. Sie können sich kaum entspannen, fühlen sich getrieben und gehen zum Beispiel ständig auf und ab. Auch das Gegenteil kann auftreten und Betroffene wirken zum Beispiel in ihrer Bewegung oder Sprache deutlich verlangsamt.((https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/was-ist-eine-depression/diagnose-der-depression))
Wie wird eine Depression behandelt?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Beschwerden einer Depression nachweislich verbessern können:
- einfache „Hilfen zur Selbsthilfe“, wie beispielsweise Bücher, Schulungen oder beratende Gespräche
- Online-Programme oder Apps gegen Depressionen, welche aber unbedingt therapeutisch verordnet und begleitet werden müssen.
- Psychotherapie
- Medikamente gegen Depressionen (Antidepressiva)
- ergänzende Maßnahmen, beispielsweise Bewegungs- oder Sporttherapie, Lichttherapie, Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige oder Ergotherapie.
Welche Behandlung geeignet ist, hängt vom Schweregrad der Depression ab. Darüber hinaus beeinflussen der Krankheitsverlauf, die jeweiligen Lebensumstände und mögliche Nebenwirkungen der Behandlung ebenfalls die Entscheidung. Eine intensive ärztliche oder psychotherapeutische Beratung ist dahingehend Voraussetzung.
Bis die Behandlung anschlägt, kann es einige Zeit dauern. Es kann auch sein, dass Psychotherapie oder Antidepressiva nicht helfen. Dann ist es wichtig, die Ursachen dafür zu finden und falls nötig die Behandlung zu verändern.((https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/depression#:~:text=Bei%20einer%20Depression%20gibt%20es,oder%20Ergotherapie%20k%C3%B6nnen%20hilfreich%20sein.))
Wie können Angehörige oder Freunde erkrankte Personen unterstützen?
Die Krankheit Depression kann einen Menschen völlig verändern. So ist es zum Beispiel möglich, dass ein früher lebenslustiger Partner bzw. eine Partnerin auf einmal antriebsarm wird, an Schuldgefühlen, innerer Leere und Hoffnungslosigkeit leidet und sich völlig aus der Beziehung oder aus Freundschaften zurückzieht. Das zu erleben weckt in Angehörigen manchmal Schuldgefühle oder auch Ärger über den erkrankten Menschen.
Hält die depressive Phase länger an, können sich bei den Angehörigen Überlastung und Erschöpfung einstellen, weil sie dem Betroffenen eine Vielzahl alltäglicher Aufgaben abnehmen müssen.
Selbsthilfegruppen oder Online-Angebote wie der Familiencoach Depression oder das Diskussionsforum Depression für Angehörige können für die betroffenen Familienmitglieder eine wichtige Hilfe sein.((https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/rat-fuer-angehoerige)) Neben den Sozialpsychiatrischen Diensten bietet auch der Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (BApK) Hilfe, Beratung und Betreuung für Angehörige und ihre erkrankten Familienmitglieder.
Ein paar allgemeine Verhaltensregeln im Umgang mit depressiv erkrankten Personen:
- Bleibe zurückhaltend mit gut gemeinten Ratschlägen, denn diese können Schuldgefühle verstärken, da die erkrankte Person nicht „abschalten“ kann und sich auch nicht „zusammennehmen“ kann. Eigeninitiative von Erkrankten sollte dagegen immer unterstützt werden.
- Verschiebe wenn möglich, wichtige Entscheidungen auf einen späteren Zeitpunkt. Depressiv erkrankte Menschen, sehen die Realität verzerrt und würden gesund mitunter ganz andere Entscheidungen treffen, als erkrankt. Literatur zur Krankheit kann beim Verstehen helfen.
- Achten Sie auf suizidale Anzeichen bei Erkrankten. Geäußerte Suizidgedanken müssen immer ernst genommen und nicht abgetan werden! Holen Sie sich in solchen Situationen professionelle Hilfe. Mehr Informationen, findest du unter: Umgang mit suizidalen Menschen.