19.08.2023 – Welttag der humanitären Hilfe

Humanitäre Hilfe. Dieser Begriff sagt bestimmt jedem etwas. Hilfe in Kriegssituationen und dort, wo die Versorgung der Bevölkerung durch Ausnahmezustände gefährdet ist. Doch wofür steht der Tag der humanitären Hilfe?

Weltweit sind 274 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Aufgrund der Corona-Pandemie, infolge der Klimakrise und des Kriegs in der Ukraine wird der Bedarf weiter steigen – und mit ihm die Bedeutung humanitärer Helfer:innen. Ihnen ist der 19. August, der Welttag der humanitären Hilfe, gewidmet. [1]https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/fachthemen/hilfe-hat-ein-gesicht/was-humanitaere-helfer-weltweit-berichten/

 

 

 

Warum gibt es den Welttag der humanitären Hilfe?

 

Der Welttag der humanitären Hilfe ist ein internationaler Aktionstag, an dem alle aktiven humanitären Helfer auf der ganzen Welt gefeiert werden und an diejenigen gedacht wird, die ihr Leben verloren haben, während sie sich für humanitäre Unterstützung einsetzten.

Der Aktionstag wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Rahmen einer von Schweden eingebrachten UN-Resolution zur Stärkung der Koordinierung der Nothilfe der Vereinten Nationen ausgerufen. Der Welttag der humanitären Hilfe wird jedes Jahr am 19. August begangen, da dies der Tag ist, an dem der damalige Sonderbeauftragte des Generalsekretärs im Irak, Sérgio Vieira de Mello, und 21 seiner Kollegen am 19. August 2003 bei einem islamistischen Bombenanschlag auf das Hauptquartier der Vereinten Nationen in Bagdad ums Leben kamen.

Der Gedenktag gilt zugleich aber auch den Familien und Einzelpersonen, die auf Nothilfe und Schutz angewiesen sind. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass 2022 rund 274 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen sein waren. 2021 waren es noch 235 Millionen.

 

Was umfasst eigentlich humanitäre Hilfe?

 

Humanitäre Hilfe unterstützt Menschen, die sich aufgrund von Krisen, Konflikten oder Naturkatastrophen in einer akuten Notlage befinden und diese aus eigener Kraft nicht bewältigen können. Ihr Ziel ist es, betroffenen Menschen ein Überleben in Würde und Sicherheit zu ermöglichen, ihnen eine Lebensperspektive zu geben und Leid zu lindern.

In der Natur humanitärer Hilfe liegt, dass sie häufig in einem schwierigen Umfeld, unter schlechten Sicherheitsbedingungen und unter hohem Zeitdruck geleistet wird. Daher ist es wichtig, dass sich die Arbeit an klaren Prinzipien orientiert. [2]https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/humanitaere-hilfe/huhi/205108

Zentrale Grundlage der deutschen humanitären Hilfe sind die humanitären Prinzipien. Diese beruhen auf Grundsätzen der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, die zu humanitärem Völkerrecht weiterentwickelt wurden. Die Prinzipien „Menschlichkeit“, „Neutralität“ und „Unparteilichkeit“ wurden mit der Resolution 46/182 der VN-Generalversammlung 1991 als Basis der weltweiten humanitären Hilfe anerkannt. 2003 wurden sie mit der Resolution 58/114 um das Prinzip „Unabhängigkeit“ erweitert.

 

 

Wer entscheidet darüber, wann humanitäre Hilfe notwendig ist?

 

Das Prinzip der bedarfsorientierten humanitären Hilfe wird durch unabhängige, meist nicht-staatliche Organisationen geleistet, die sich zur Achtung der humanitären Prinzipien (oben genannt) bekennen. Diese Organisationen leisten benötigte Hilfe – zum Teil gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen direkt an die Betroffenen.

Internationale humanitäre Organisationen sind:

 

Entscheidendes Kriterium für die Hilfeleistung ist der humanitäre Bedarf. Allerdings haben in erster Linie die Regierung und die Behörden des betroffenen Landes immer die Hauptverantwortung für den Schutz und die Versorgung ihrer Bevölkerung. Internationale humanitäre Hilfe wird erst dann geleistet, wenn die Regierung des betroffenen Staates oder andere Akteure dies nicht ausreichend tun können oder wollen

 

 

Dabei soll humanitäre Hilfe stets so geleistet werden, dass die dringendsten Bedarfe zuerst gedeckt werden und sich nicht nachteilig auf die Umwelt oder Konflikte auswirkt. Auch ist ein zentrales Anliegen der deutschen humanitären Hilfe, Gleichstellung und Inklusion zu berücksichtigen, denn Bedarfe variieren aufgrund von Geschlecht, Alter oder eventueller Behinderung einer Not leidenden Person. [3]https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/humanitaere-hilfe/huhi/205108

 

Wer ist in Deutschland für die Zuteilung humanitärer Hilfe verantwortlich?

 

Innerhalb der Bundesregierung ist das Auswärtige Amt für die humanitäre Hilfe zuständig. Hier bündelt sich ein Netzwerk von Auslandsvertretungen, welches eine entscheidende Rolle für die Berichterstattung und den Kontakt mit Betroffenen und Hilfsorganisationen vor Ort spielt. Seit dem 5. Januar 2022 ist Luise Amtsberg die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. Sie ist Ansprechpartnerin im Auswärtigen Amt in Fragen der humanitären Hilfe und hält Kontakt zu den relevanten Partnerinstitutionen in diesem Bereich.

Die im April 2019 veröffentlichte „Strategie des Auswärtigen Amts zur humanitären Hilfe im Ausland“ definiert Schwerpunktbereiche und die Fördermodalitäten der humanitären Hilfe Deutschlands.

Im Jahr 2022 hat das Auswärtige Amt 3,2 Mrd. Euro für humanitäre Hilfe bereitgestellt. Dadurch unterstützt es humanitäre Hilfsmaßnahmen, die von Organisationen der Vereinten Nationen, der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung sowie von deutschen, internationalen und lokalen humanitären Nichtregierungsorganisationen durchgeführt werden.

Quellenangaben

Quellenangaben
1 https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/fachthemen/hilfe-hat-ein-gesicht/was-humanitaere-helfer-weltweit-berichten/
2, 3 https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/humanitaere-hilfe/huhi/205108
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