Der Internationale Männertag am 19. November ist der Gegenpart zum Internationalen Frauentag am 8. März. An diesem Tag soll es darum gehen, die Männer auf unserer Welt bewusst wertzuschätzen und ihren Beitrag zur Gesellschaft zu würdigen. Außerdem beschäftigt sich der Tag mit Themen wie der körperlichen und geistige Gesundheit von Jungen und Männern, der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und dem Blick auf männliche Vorbilder.
Seit wann gibt es den Internationalen Männertag?
Seinen Ursprung hatte dieser Tag am 19. November 1999 in Port-of-Spain, der Hauptstadt von Trinidad und in Tobago. Der Tag und seine Veranstaltungen werden von verschiedenen Personen und Gruppen in Australien, der Karibik, Nordamerika, Asien, Europa, Afrika und den Vereinten Nationen unterstützt.
Den Aktionstag hatte sich der Student Jerome Teelucksingh überlegt, da ihm auffiel, das es einen Internationalen Frauentag gab, aber kein Gegenstück für Männer. Zwar gebe es den Vatertag, aber der decke nur einen Teil der Männer ab und würde Jugendliche und Kinderlose nicht mit einbinden. Den 19. November suchte er sich aus, da es der Geburtstag seines Vaters war, der in Teelucksinghs Leben eine große Rolle spielte. Noch vor dem ersten Aktionstag kontaktierte er die Unesco, um den Internationalen Männertag bekannt zu machen, berichtete er 2008 in einem Interview.
Welche Bedeutung hat der Internationale Männertag heute?
Eine größere Bedeutung denn je, denn mittlerweile wird dieser Tag in vielen Ländern der Welt gefeiert und das, obwohl der Internationale Männertag kein offizieller Feiertag ist und auch von den Vereinten Nationen nicht offiziell als Feiertag eingetragen wurde.
Ein großes Thema des Internationalen Männertages ist die vermeintliche Gleichsetzung der Vorbildfunktion des Mannes mit dem Begriff „Männlichkeit“. Es geht darum, was „Männlichkeit“ überhaupt heißt und welche Eigenschaften einen Mann eigentlich „männlich“ werden lassen. Viele Männer wollen heutzutage jedoch nicht „klassisch männlich“ und hart und unnahbar sein, sondern wollen sensibel und einfühlsam sein, Frauen auf Augenhöhe begegnen und sich aktiv an der Kindererziehung beteiligen. Im Endeffekt kann man sagen, dass der Tag sich den gängigen Männerklischees widersetzen möchte, um eine gesunde selbst bestimmte Selbstwahrnehmung des Mannes zu fördern.
„Der Internationale Männertag ist eine Gelegenheit für Menschen mit gutem Willen, die Männer in ihrem Leben und den Beitrag, den sie für die Gesellschaft zum Wohle aller leisten, zu würdigen und zu feiern“, heißt es auf der Website zum Aktionstag.[1]https://internationalmensday.com/challenges/
Weiterhin wird dort an alle Menschen appelliert, anlässlich des Tages die relevanten Themen zur seelischen Gesundheit von Männern in den sozialen Netzwerken über Hashtags #internationalmensday #celebratemen #menshealth #stopmalesuicide #thankamantoday zu verbreiten.
Vor welchen Problemen stehen denn Männer in unserer Gesellschaft?
Männer erfüllen auch 2023 unbewusst oft veraltete Stereotype, mit denen sie bereits aufwachsen.
So belegen z.B. einige Studien, dass mit männlichen Babys schon vor der Geburt weniger gesprochen wird und der Bauch weniger berührt wird. Auch wenn die männlichen Säuglinge dann auf der Welt sind, werden sie weniger berührt und es wird weniger mit ihnen gesprochen. Auch in der Erziehung wird von Söhnen mehr „Härte“ und Durchsetzungsfähigkeit erwartet, als von Töchtern. Jungen werden nicht dazu ermutigt, über ihre Gefühle zu sprechen, im Gegenteil, sie werden dazu ermutigt, ihre Gefühle zu kontrollieren. Emotionale Kontrolle gilt im Männlichkeitsstereotyp als Ausweis von Stärke und Überlegenheit. Jungen sind stärker bewegungs- und außenorientiert, was durch den höheren Testosteronspiegel bedingt ist, der auch für Aggressivität und Dominanzstreben verantwortlich ist. Auch deshalb handeln Männer lieber als dass sie reden. Wenn sie reden, dann nicht, um sich mitzuteilen, sondern um Informationen auszutauschen oder sachliche Probleme zu lösen. [2]https://www.mann-und-gesundheit.com/maennergesundheit/psyche/aus-einer-depression-kommt-man-nicht-alleine-heraus
Neuere Daten zum geschlechtsspezifischen Hilfesuchverhalten belegen auch, dass sich Männer deutlich seltener als Frauen Hilfe suchen, insbesondere bei emotionalen Problemen und depressiven Symptomen. Es gibt empirische Evidenzen dafür, dass die geringere Behandlungsquote depressiver Erkrankungen bei Männern weniger auf eine geringere Behandlungsbedürfigkeit von Männern schließen lässt, als vielmehr auf eine Diskrepanz zwischen Hilfebedarf und Hilfesuche. Vor dem Hintergrund gesellschaftlichen Wandels verweist die steigende Depressionsrate von Männern auf die Bedeutung der sozialen Geschlechtsrolle nicht nur als Risikofaktor, sondern auch als wesentliche Bestimmungsgröße von Hilfesuche. Es wird argumentiert, dass soziale Normen traditioneller Maskulinität über die Hemmung von Expressivität Barrieren der Hilfesuche produzieren, indem sie bereits die Symptomwahrnehmung als ersten Schritt im Prozess der Hilfesuche beeinflussen und Reaktionen auf Symptome steuern.[3]https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2000-10030
Im Jahr 2021 starben in Deutschland insgesamt 9 215 Personen durch Suizid – das waren über 25 Personen pro Tag. Männer nahmen sich deutlich häufiger das Leben als Frauen, rund 75 % der Selbsttötungen wurden von Männern begangen.[4]https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/suizide.html Experten sind sich einig, dass es für dieses Phänomen unterschiedliche Gründe gibt. Letztendlich sind männliche Formen der Selbsttötung oft effektiver, denn Männer handeln häufig entschlossener und ihre Methoden sind gewalttätiger. Doch worin liegt die Ursache hierfür begründet? Auch hier sehen Expert*innen die gesellschaftliche Denke als federführend: Männer sind das starke Geschlecht. Sie zeigen keine Schwäche und haben keine Probleme – und wenn doch, dann lösen sie sie selbst. Das führt dazu, dass es für viele Männer noch immer schwierig ist, Schwächen einzugestehen und darüber zu reden, um Hilfe zu bitten und sie anzunehmen. Hinzu kommt: Männer mit einer offen gezeigten Traurigkeit werden in unserer Gesellschaft viel weniger wahrgenommen, als Frauen. [5]https://www.mann-und-gesundheit.com/maennergesundheit/psyche
In einem Experiment der „Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit“, in dem Frauen und Männer sich bei verschiedenen Ärztinnen und Ärzten mit Symptomen einer Depression vorstellten, wurden die Symptome bei Männern drei Mal weniger als depressive Verstimmung diagnostiziert, als bei Frauen.
Anhand dieser Beispiele wird vielleicht deutlich, dass der Internationale Männertag eine große Relevanz im Hinblick auf die Gesundheitsprävention und auch die Awareness für männliche Rollen Bilder in unserer Gesellschaft hat und haben muss.
Feiert ihr den Männertag? Und wusstet ihr um diese Problematiken der Männer unserer Welt?
Quellenangaben[+]
↑1 | https://internationalmensday.com/challenges/ |
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↑2 | https://www.mann-und-gesundheit.com/maennergesundheit/psyche/aus-einer-depression-kommt-man-nicht-alleine-heraus |
↑3 | https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2000-10030 |
↑4 | https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/suizide.html |
↑5 | https://www.mann-und-gesundheit.com/maennergesundheit/psyche |
2 Antworten
Психическое здоровье включает
в себя наше эмоциональное,
психологическое и социальное благополучие.
Это влияет на то, как мы думаем, чувствуем и
действуем. Оно также помогает определить, как мы справляемся со стрессом, относимся к другим и делаем здоровый выбор.
Психическое здоровье важно на каждом этапе
жизни: с детства и подросткового возраста до взрослой жизни.ние)
— специалист, занимающийся изучением проявлений,
способов и форм организации психических явлений личности
в различных областях человеческой
деятельности для решения научно-исследовательских
и прикладных задач, а также с целью
оказания психологической помощи, поддержки и сопровождения.
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