Gesundheitsinformationen im Internet - Wie erkenne ich seriöse Quellen?

Gesundheitsinformationen im Internet – Wie erkenne ich seriöse Quellen?

Du willst schnell mal nach Informationen im Netz suchen? Das geht heutzutage wirklich fix. Doch woher weißt du, dass du der Quelle vertrauen kannst? Und wie kannst du verlässliche von ungünstigen Quellen unterscheiden?

Das Internet ist ein unendlicher Raum voller Informationen – rund um die Uhr, Tag für Tag. Gefühlt gibt es kein Thema, zu dem im World Wide Web nichts zu finden ist. Insbesondere der Gesundheitsbereich ist hier zahlreich vertreten und ist für viele Menschen erster Anlaufpunkt zur Krankheits- oder Symptom-Recherche. Doch es ist gar nicht so leicht, da zu unterscheiden: Welche Quelle ist vertrauenswürdig? Wann sollte man vorsichtig sein? Und wie erkenne ich eigentlich Quellen, deren Ursprung mehr als fragwürdig ist und auf die ich als Leser*in besser nicht vertraue.
Es gibt Anhaltspunkte, an denen man sich orientieren kann und diese haben wir hier für euch zusammengefasst.

 

Ist ein Impressum vorhanden?

In Deutschland gibt es eine Impressumspflicht. Der Begriff Impressum kommt aus dem Lateinischen und heißt auf Deutsch „Aufgedrücktes“. Auf der Webseite müssen im Impressum eine Adresse, ein Klarname und eine Kontaktmöglichkeit angegeben sein: Eine juristische Person, die im Sinne des Presserechts belangt werden kann.

 

Impressum

 

Laut dem Tele-Medien-Gesetz sind fast alle Webseiten dazu verpflichtet ein Impressum zu haben. Meistens ist eine Verlinkung für das Impressum auf einer Webseite im Webseiten-Menü angeordnet. Also ganz oben auf einer Webseite. Oft steht die Verlinkung zu dem Impressum auch ganz unten auf der Webseite.

In einem Impressum sind zum Beispiel folgende Informationen zu finden:

  • Der volle Name von dem Webseiten-Besitzer
  • Die Adresse von dem Webseiten-Besitzer
  • Eine E-Mail-Adresse. Über diese E-Mail-Adresse können die Internet-Nutzer dem Webseiten-Besitzer eine Nachricht über das Internet senden.
  • Eine Telefon-Nummer unter der Internet-Nutzer den Webseiten-Besitzer erreichen können.

So sieht zum Beispiel das Impressum von der avanti.bloggt Website aus.

Webseiten die gewerblich sind, zum Beispiel Webseiten die Produkte verkaufen, müssen ein Impressum führen. Private Webseiten, also Webseiten, die kein Geld verdienen, müssen kein Impressum führen.[1] … Continue reading Wenn eine gewerbliche Webseite kein Impressum hat, muss der Webseiten-Besitzer Strafe bezahlen oder er wird abgemahnt.

Achtung: Wenn eine Internetseite kein richtiges Impressum hat, sondern nur ein vages „About“, ist Vorsicht geboten. In so einem „About“ sind meist nur einige Vornamen oder Pseudonyme zu finden. Es handelt sich beim Verfasser also kaum um eine(n) renommierte(n) Wissenschaftler*n, denn diese würden mit vollem Namen im Impressum stehen.

 

Wie sind die Informationen entstanden?

Seriöse Quellen geben an, welche Personen an der Erstellung von Inhalten beteiligt waren und welche Qualifikationen diese Personen haben. Hier geben Bereiche wie „Wir über uns“ oder „Wer sind wir“ eventuell Hinweise. Diese Informationsseiten über die verfassenden Personen, finden sich oft im Menü als Unterpunkt. Es lohnt sich auch, den oder die Autoren in eine Suchmaschine einzugeben, um zu erfahren, welche Expertise die verfassende Person aufweist. Im besten Falle arbeitet der Mensch an einem anerkannten Institut oder einer Hochschule oder forscht sogar im Bereich der gesuchten Fragestellung.[2]https://www.br.de/nachrichten/wissen/fake-news-und-verschwoerungstheorien-wie-erkenne-ich-eine-serioese-quelle,SOcEaJz

 

Im besten Falle wird auch angegeben, nach welchen Prinzipien die Informationen erstellt werden: zum Beispiel in Methodenpapieren. Fehlen solche Angaben, lässt sich die Verlässlichkeit der Informationen nur schwer einschätzen. Prinzipiell ist es immer ein gutes Zeichen, wenn medizinisches Wissen anhand von Studiendaten belegt wird. Doch ist auch hier Vorsicht geboten, denn Studie ist auch nicht gleich Studie. Nicht jede Studie ist wirklich aussagekräftig. Wird die Methode näher beschrieben? Sind die Fakten mit Verweisen auf wissenschaftliche Literatur belegt? Ganz wichtig ist hier auch, von wann die Studie ist, auf die sich berufen wird. je aktueller die verwendete Studie ist, desto besser.

Im Hinblick auf medizinische Fragestellungen ist wichtig zu beachten, dass sich der Wissensstand sehr schnell ändert. Gute und seriöse Gesundheitsinformationsportale geben daher an, wann die jeweiligen Beiträge erstellt wurden und im besten Fall sogar, wann diese das nächste mal überprüft und wann sie, wenn notwendig bearbeitet werden.[3]https://www.riffreporter.de/de/wissen/gesundheit-internet-serioese-quellen-erkennen-desinformation-werbung

Wie wird über den Sachverhalt berichtet?

 

Bei jedem Quellencheck, sollte sich der Leser die Frage stellen, wie die Informationen, die die Quelle aufweist, dargestellt wurden. Welcher Ton und welche Sprache wurde gewählt? Wie objektiv und neutral wurden die Fakten aufgearbeitet? Oder wird sogar mit den Ängsten und Emotionen der Erkrankten gespielt? Vertrauenswürdige Fachleute vermitteln ihr Wissen so objektiv und neutral wie möglich und kommunizieren offen und transparent, was bei einem Thema als gesichert gilt und an welchen Stellen vielleicht noch Klärungsbedarf besteht. unsicher oder unbekannt ist.

Auch das Vorhandensein vieler Rechtschreibfehler kann ein Indiz für einen fehlenden redaktionellen Prozess sein und legt nahe, dass diese Quelle vielleicht nicht mit der nötigen Sorgfalt erstellt wurde, die im Gesundheitskontext sinnvoll gewesen wäre, um das Vertrauen des Lesenden zu gewinnen.

Wichtig ist auch, dass darauf geachtet wird, wie ausgewogen die Darstellungsweise eines Themas gewählt wurde.

 

Wurden Informationen zum Nutzen, zu Risiken und zu möglichen Alternativen angegeben?

 

Sind Informationen darüber in der Quelle verankert, wie gut die Behandlung oder das Medikament wirkt? Vorsicht ist definitiv geboten, wenn Verfahren oder Medikamente als 100 Prozent wirkungsvoll deklariert werden oder sogar davon gesprochen wird, dass keine Nebenwirkungen bekannt seien. Denn das gibt es in der Medizin nur äußerst selten. Genauso auffällig ist es, wenn eine medizinische Informationsseite mit einem speziellen Produkt wirbt und keine Alternativen nennt. Hier fehlt die Objektivität und einer solchen Quelle sollte nur eingeschränkt Glauben geschenkt werden.

Auch an der Stelle sind Studiennachweise als Beleg für die Wirksamkeit von Verfahren und Medikamenten immer ein Qualitätsmerkmal. Reine Erfahrungswerte von den Autor*innen sind kein hinreichender Wirksamkeitsbeleg.

 

Ärztlicher Rat als Vergleichsmerkmal.

Es ist in jedem Fall immer sinnvoller sich eine ärztliche Beratung einzuholen, egal um welches gesundheitsrelevante Thema es geht. Zwar gibt es heutzutage wirklich viele gute und seriöse Quellen im Internet, die Gesundheitsinformationen mundgerecht und leicht verständlich aufarbeiten. Dennoch ist und bleibt das persönliche ärztliche Beratungsgespräch als Quelle für sichere Informationen zu bestimmten Krankheitsbildern, Eingriffen oder Medikamenten unübertroffen. Informationen aus Fachzeitschriften, Broschüren und Internetquellen können ergänzend genutzt werden, sollten jedoch niemals die erste und einzige Wahl sein.

 

Habt ihr noch mehr Tipps, wie man gute und seriöse Quellen identifizieren kann? Dann lasst uns eure Tipps in den Kommentaren wissen.

Quellenangaben

Quellenangaben
1 https://www.bmuv.de/themen/verbraucherschutz/digitaler-verbraucherschutz/impressumspflicht#:~:text=sie%20durchsetzen%20k%C3%B6nnen.-,Wer%20muss%20ein%20Impressum%20angeben%3F,richten%2C%20nicht%20unter%20die%20Impressumspflicht.
2 https://www.br.de/nachrichten/wissen/fake-news-und-verschwoerungstheorien-wie-erkenne-ich-eine-serioese-quelle,SOcEaJz
3 https://www.riffreporter.de/de/wissen/gesundheit-internet-serioese-quellen-erkennen-desinformation-werbung
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