Die 6-R-Regel – Medikamente richtig verabreichen

 

Tabletten, Tropfen, Sprays und Salben…das Potpourri an Medikamenten im stationären und ambulanten Setting ist umfangreich. Verschiedene Hersteller, unterschiedliche Dosierungen, abstrakte Markennamen und bunte Verpackungen machen es uns Pflegekräften ganz und gar nicht leicht, den Überblick zu behalten. Gerade dann, wenn Patienten eine große Fülle von Medikamenten für unterschiedlichste Krankheitsbilder erhalten müssen.

Umso wichtiger ist es da, den Überblick zu behalten. Gründliche Kontrollen sind das A und O im pflegerischen Alltag. Geprägt vom Zeit- und Fachkräftemangel, braucht es einen klaren Ablauf und sichere Kontrollmechanismen um Fehler zu vermeiden.

 

Wie stellen wir sicher, dass Fehler vermieden werden können?

 

Eine Lösung dafür ist ein klares Konzept, welches im Rahmen der Vorbereitung der Medikamentengabe durchlaufen wird, nämlich die 6-R-Regel.

 

 

Zuerst einmal sollte die Pflegefachperson sicherstellen, dass Medikamentenanordnung und Medikamentendispenser mit demselben Patientennamen beschriftet sind, sodass eine Verwechslung an dem Punkt ausgeschlossen werden kann. Manchmal kommt es aber auch vor, dass zwei Patienten den gleichen Namen haben, was die Gefahr einer Verwechslung stark erhöht. Dann muss das Geburtsdatum zur Kontrolle und zur Unterscheidung herangezogen werden. Im besten Falle sollten Medikamentenschälchen oder -dispenser nochmal extra markiert werden, um die Medikamente beider Patienten zu unterscheiden.

Dann überprüft die Pflegefachkraft, dass das Medikament, welches sie für den Patienten stellen möchte, auch das richtige Medikament ist. Das ist insofern wichtig, als dass sich Verpackung und Medikamentennamen oft auch einfach ändern.

Der nächste Kontrollschritt umfasst die richtige Dosierung. Hier müssen die ärztliche Anordnung und die Dosierungsangabe auf dem Medikament übereinstimmen. Bei Unstimmigkeiten muss eine schnelle Klärung mit dem zuständigen Arzt oder der zuständigen Ärztin erfolgen.

Wenn Name, Medikament und Dosierung geklärt sind muss geguckt werden, wann der Patient das Medikament erhalten muss. Fehler die Zeit der Gabe betreffend, können fatale Folgen haben. Beispielsweise dann, wenn es um Langzeitinsulin über Nacht geht oder Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen. Aber auch im Hinblick auf Antibiotika oder Chemotherapeutika.

Dann ist natürlich noch die Art der Gabe entscheidend, der Applikationsweg. Kann der Patient Tabletten oral einnehmen, erhält er das Medikament über einen intravenösen Zugang, benötigt er oder sie ein rektales Zäpfchen? Hat der Patient eine Magensonde, über die beispielsweise Kapselgaben der Retard-Gaben nicht sinnvoll wären?

Und zu guter Letzt ist die richtige und zeitnahe Dokumentation obligat. Datum, Uhrzeit und die Abzeichnung via Handzeichen.

 

Wer diese Regeln konsequent beachtet, ist auf der sicheren Seite, wenn es darum geht, den Patienten medikamentös adäquat zu versorgen.

 

 

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