Gesundheitsthema 8 – Wie beeinflusst die Umwelt unsere Gesundheit? Teil 2

Die Umwelt und alle darin lebenden Organismen stehen in Wechselwirkung zueinander. Doch der Mensch stört diese ursprüngliche Symbiose und beansprucht mehr für sich, als die Umwelt geben kann, ohne daran kaputtzugehen. Welche Möglichkeiten haben wir denn, um wieder ins Gleichgewicht mit unserer Umwelt zu kommen?

Die Fragen aller Fragen, nicht wahr? Im Endeffekt beginnt der Prozess in allererster Linie damit zu akzeptieren, dass die Klimakrise, vor der seit vielen Jahren aus der Wissenschaft immer wieder gewarnt wurde, real ist und dass der Mensch diese maßgeblich verursacht hat.

Wir haben im ersten Teil erfahren, welche Umwelteinflüsse uns maßgeblich in unserer Gesundheit beeinträchtigen können und auch hier klar sehen können, dass der Mensch auch diese Entwicklung zu einem großen Teil selbst verschuldet hat.

 

Was hat Umweltschutz mit Klimaschutz zu tun?

 

Klimaschutz und Umweltschutz gehen Hand in Hand. Und ein Wandel fängt stets bei uns selbst an. Wenn die Menschen Wert auf den Naturschutz legen, dann schützen sie damit das eigene Überleben. Fehlende Ressourcen, wie z.B. ein Mangel an Trinkwasser, können schlimme Krisen und Streitigkeiten auslösen. Schon kleine Veränderungen in der Natur können verschiedenste Auswirkungen haben.

 

 

Daraus lässt sich auch ganz klar ableiten, dass Umweltschutz und Tierschutz Hand in Hand gehen, denn auch Tiere leiden unter dem Klimawandel. Kühe, Schweine und viele andere Nutztiere werden in enge Käfige gesperrt, gemästet und schlussendlich geschlachtet, um uns Menschen mit ihrem Fleisch zu ernähren. Die Massentierhaltung gehört mit zu den Dingen, die heutzutage eigentlich nicht mehr erlaubt sein sollten, denn sie fördert die Entstehung von ansteckenden Krankheiten und bedeutet oftmals großes Elend für die Tiere. Zudem fallen in diesen „Tierfabriken“ große Mengen an Gülle auf relativ kleiner Fläche an. Landet zu viel davon auf den landwirtschaftlichen Flächen, können Boden und Pflanzen den Dünger nicht mehr aufnehmen. Er sickert ins Grundwasser, was in vielen Gebieten Bayerns, Deutschlands und Europas zu deutlich erhöhten Nitratkonzentrationen im Grundwasser führt – die dann wiederum in unserem Trinkwasser landen. Das birgt Gesundheitsrisiken: Wird Nitrat im Organismus zu Nitrit umgewandelt, kann das vor allem bei Säuglingen die Sauerstoffversorgung über das Blut einschränken.[1]https://www.bund-naturschutz.de/landwirtschaft/massentierhaltung#:~:text=Aus%20der%20landwirtschaftlichen%20Tierhaltung%20stammt,aus%20der%20Tierhaltung%20und%20G%C3%BCllelagerung.

 

 

Dies ist aber nicht das einzige Beispiel, indem die Lebensart des Menschen in das Leben der Tiere eingreift. Riesige Flächen werden zu landwirtschaftlichen Nutzflächen umgewandelt, Wälder werden abgeholzt, ganze Landstriche für den Bergbau umgebrochen und Städte dehnen sich immer weiter aus. Infrastruktur, wie Straßen, Bahnschienen oder auch Staudämme, zerschneiden Lebensräume und erschweren oder verhindern die Ausbreitung von Tieren und Pflanzen. 75 Prozent der Lebensräume an Land, 40 Prozent der Meereslebensräume und die Hälfte der Süßwasserströme sind heute schwerwiegend verändert. [2] … Continue reading

 

Was also kann eine Einzelperson tun, um ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten?

In unserem Alltag gibt es viele Möglichkeiten, Dinge zu verändern und das eigene Konsumverhalten zu reflektieren.

 

  • Einkaufen
    Es macht immer Sinn eher regionale Produkte zu kaufen, um überflüssige Transportwege einzusparen und die heimische Produktion und Landwirtschaft zu unterstützen. Für die Gesundheit und für die Umwelt ist es förderlich, wenn wir unseren Fleischkonsum einschränken. Zum einen, weil auf diese Weise weniger Getreide verfüttert und angebaut werden müsste. Zum Anderen, weil auf diese Weise weniger Regenwälder zugunsten von Soja-Plantagen (Soja wird überwiegend als Tierfutter eingesetzt) abgeholzt würden. Die Treibhausgase würden sich ebenso reduzieren und das wiederum würde positiv auf das Klima auswirken. Es ist sinnvoll, auf Recyclingpapier (z.B. beim Toilettenpapier) umzusteigen, weil dafür weniger Wasser, Energie und Ressourcen verwendet werden müssen. Unverpackte Produkte sind verpackten vorzuziehen, um zusätzlichen Müll zu vermeiden und wenn es Mehrwegvariationen gibt, sind diese immer nachhaltiger, als Einweg-Lösungen.

 

  • Kochen
    Auch beim Kochen ist Klimaschutz möglich. Nämlich, indem energiesparend gekocht wird. Das geht mit Schnellkochtöpfen, Wasserkocher statt Herd bei kleinen Wassermengen, rechtzeitigem Auftauen von Lebensmitteln bis hin zur effizienten Nutzung von Mikrowellen. [3]https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/klima-und-luft/klimawandel/06740.html#1

 

  • Bad
    Hier heißt es Duschen statt baden und auch das nur so lang, wie nötig. Es wäre möglich Niederdruck-Brauseköpfe oder Durchlaufbegrenzer einzubauen, um den Wasserverbrauch zu verringern. Eine Spülstopptaste an der Toilette ist ebenso empfehlenswert, wie ein Einhandhebel am Wasserhahn zur schnelleren Wärmeregulation des Wassers.

 

  • Waschmaschine
    Heutzutage muss kaum noch Wäsche bei 90 Grad gewaschen werden. Moderne Waschmittel erzielen auch bei 40 °C optimale Ergebnisse. Zudem ist der ECO-Modus anzuraten, denn er reduziert den Energie- und Wasserverbrauch, bei gleicher Waschleistung. Wenn möglich, sollte auf die Nutzung eines Trockners verzichtet werden, denn dieser verbraucht mehr Energie, als die Waschmaschine.

 

  • Heizung
    Wärmegedämmte Fenster sollten heutzutage das A&O sein. Die Heizung sollte, sobald es warm genug ist, ausgeschaltet und auf reinen Warmwasser-Betrieb umgestellt werden. Zudem ist es sinnvoll, Heizungen und Heizungsrohre mit einer Dämmung zu versehen, damit diese die Wärme nicht an außenliegende Wände abgeben. Programmierbare Thermostatventile können zusätzlich noch dabei helfen, Nebenkosten einzusparen.

 

  • Neuanschaffungen
    Wenn für den Haushalt neue Elektrogeräte benötigt werden, sollte beim Kauf immer auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis geachtet werden, noch mehr aber auf den zu erwartenden Energieverbrauch. Die Kampagne EcoTopTen des Öko-Instituts kann hier unterstützen und informieren. Zudem sollte über eine gute Hausdämmung, moderne Heizungen und alternative Energieerzeugung durch z.B. Fotovoltaik-Anlagen und der Einbau einer Wärmepumpe zur gezielten Verbrauchssteuerung nachgedacht werden. Eine Kombination aus beidem kann die CO2-Produktion und auch die Energiekosten deutlich senken.

 

  • Büro/Arbeitsplatz
    Im Büro sollte 2023 eigentlich schon klar sein, dass Desktop-PCs der Vergangenheit angehören und Laptops das Mittel der Wahl sind. Nicht nur, um remote arbeiten zu können, sondern auch, weil die kleinen Laptops deutlich weniger Strom verbrauchen und mittlerweile oftmals genauso leistungsstark sind. Geräte, die nicht dauerhaft genutzt werden, sollten im Energiespar-Modus verbleiben und bei Nicht-Nutzung sogar ausgeschaltet werden. Im Sinne der Server-Nutzung sollten eher Links zu Dateien, als die Dateien selbst versendet werden. So wird Datenvolumen gespart und die Kolleg*innen sind immer uptodate. Absolut sinnvoll ist auch der Gebrauch von Refurbished-Geräten. Denn nicht immer muss alles neu sein, um ausnahmslos gut zu funktionieren.

 

  • Energieverbrauch im Haushalt allgemein
    Hier kann ein guter Schritt, der Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter sein. Denn diese beziehen den Strom aus erneuerbaren Energien und auf diese Weise steigt die Nachfrage und wir werden Stück für Stück unabhängiger von fossilen Energieträgern. Ein Geschirrspüler macht für Familien absolut Sinn. Bei effizienter Nutzung wird hier weniger Wasser verbraucht, als beim Abwaschen und im Eco-Modus ist auch der Stromverbrauch gering. Nicht genutzte Geräte sollten immer komplett ausgeschaltet werden. Und das Recycling ist hier ein wichtiges Thema: Mülltrennung sollte heutzutage für jeden eine Selbstverständlichkeit sein.

 

  • Mobilität
    Die Nutzung von Fahrrädern und öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Nutzung des Autos aus Klimaschutzgründen immer vorzuziehen. Zum einen ist da der Bewegungsaspekt, der förderlich für unsere Gesundheit ist und zum anderen spart die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im Vergleich zur Nutzung des Autos Kosten und Abgas-Emissionen. Auch Car-Sharing kann bei gleichem Weg eine effiziente Variante sein. Für all diejenigen, die auf ein Auto nicht verzichten können oder wollen, wär ein Elektroauto eine Investition, die langfristig die bessere Klimabilanz haben. Flüge sind zu vermeiden, insbesondere für kurze Strecken. Bahnfahrten sind deutlich klimafreundlicher.

 

  • Gesellschaft
    In unserer Gesellschaft ist das Thema Klimaschutz noch immer zu wenig präsent. Jeder glaubt, der Nächste wird’s schon richten. Und genau das ist der Denkfehler. Es geht darum, bei uns selbst anzufangen. In kleinen Schritten tut Veränderung nicht weh und hilft uns an neue Gegebenheiten Anschluss zu finden. Und wenn jeder ein paar kleine Schritte beiträgt, werden daraus viele große Schritte und wir kommen dem Schutz unseres Lebensraumes immer näher. Und wir können den Klimaschutz zum Thema machen. Gegenüber allen Menschen, die uns im Leben begegnen. Denn je öfter darüber gesprochen wird, desto normaler wird das Thema und alle beginnen sich mit diesem Aspekt auseinanderzusetzen.
    Ich persönlich halte es auch für unfassbar wichtig, schon die Kleinsten der Gesellschaft für die Aufgabe des Klimaschutzes zu sensibilisieren. Denn wenn unsere Kinder diese Wichtigkeit von Beginn an begreifen, werden sie diese Einstellung auch an andere weitergeben und auf diese Weise entsteht ein kollektives Umdenken. Zusätzlich ist es sinnvoll, lokale Umweltschutzverbände zu unterstützen. Ob personell oder monetär, ist dabei jedem selbst überlassen.[4]https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/klima-und-luft/klimawandel/06740.html

 

Habt ihr noch Ideen, wie wir unsere Umwelt, unsere Natur und unser Klima schützen können? Dann lasst uns diese gern in den Kommentaren wissen. 🙂

 

Quellenangaben

Quellenangaben
1 https://www.bund-naturschutz.de/landwirtschaft/massentierhaltung#:~:text=Aus%20der%20landwirtschaftlichen%20Tierhaltung%20stammt,aus%20der%20Tierhaltung%20und%20G%C3%BCllelagerung.
2 https://www.wwf.de/themen-projekte/artensterben/lebensraumverlust#:~:text=Infrastruktur%2C%20wie%20Stra%C3%9Fen%2C%20Bahnschienen%20oder,S%C3%BC%C3%9Fwasserstr%C3%B6me%20sind%20heute%20schwerwiegend%20ver%C3%A4ndert.
3 https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/klima-und-luft/klimawandel/06740.html#1
4 https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/klima-und-luft/klimawandel/06740.html
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