Wie bewerbe ich mich richtig?

Seien wir mal ehrlich. Es ist gar nicht so einfach, stets auf dem Laufenden darüber zu bleiben, wie eine Bewerbung bei zunehmender Digitalisierung auszusehen hat und was potenzielle Arbeitgeber wirklich anspricht und beeindruckt. Viele Quellen, viele Aussagen, sich verschiebende Standards. Was vor 10 Jahren en vogue war, ist es heute längst nicht mehr.

 

Und genau deswegen möchten wir euch hier einen Überblick darüber geben, wie ihr als zukünftige Mitarbeiter im Gesundheitswesen, eure Bewerbung ansprechend und vollständig gestalten könnt.

 

Woraus besteht denn eine vollständige Bewerbungsmappe überhaupt?

 

Auch hier streiten sich die Geister. Wo früher je mehr, desto besser galt, gilt heute: so aussagekräftig und übersichtlich, wie möglich. Hintergrund ist der, dass Personaler:innen täglich viele Bewerbungen sichten müssen und vor diesem Gesichtspunkt schlägt Qualität eindeutig Quantität.

Grundsätzlich besteht eine vollständige Bewerbung aus[1]https://lebenslaufdesigns.de/bewerbungsunterlagen:

  1. einem persönlichen Anschreiben (möglichst nicht mehr als 1 Seite lang)
  2. Bewerbungsmappe (offline)
  3. einem Deckblatt mit Bild auf dem vermerkt auf welche Arbeitsstelle sich beworben wird.
  4. einem Lebenslauf (nicht mehr als 3 Seiten)
  5. euren Arbeitszeugnissen (auch max. 3 Seiten)
  6. und zuletzt aus euren Referenzen, Zertifikaten, Weiterbildungsnachweisen etc.

 

TIPP: Lest immer genau, was vom potenziellen Arbeitgeber gefordert wird.

 

Es gibt mittlerweile 3 Wege sich zu bewerben.

 

  • Offline-Bewerbung

 

Status Quo ist auch weiterhin die Abgabe einer vollständigen Bewerbungsmappe. Gerade dann, wenn sich der Bewerber oder die Bewerberin auf eine explizite Ausschreibung bewirbt.

Wichtig ist hierbei, dass ihr euer Anschreiben so aussagekräftig wie nötig, aber so kurz und bündig, wie möglich gestaltet. Und vergesst nicht, dass jedes Unternehmen gern wissen möchte, warum ihr ausgerechnet diesen Arbeitgeber wählen wollt. Beschäftigt euch mit dem Unternehmen. Lest euch durch wofür dieses Unternehmen steht, was es so besonders macht und welche Werte ihr bei euch selbst vielleicht auch wiederfindet. Seid kreativ. 0-8-15 Antworten, die irgendwoher per Copy & Paste eingefügt worden sind, solltet ihr vermeiden. Nicht zuletzt ist es förderlich kurz zu erklären, warum ihr euch auf genau die Stellenanzeige bewerbt (noch einmal ganz besonders, wenn sich um einen Ausbildungsplatz beworben wird). Und auch hier wieder: Seid kreativ. Versucht keine Standard-Antworten zu geben.

Aber: Auch wenn Ehrlichkeit am längsten währt, ist im Hinblick auf eine Bewerbung Ehrlichkeit nicht immer uneingeschränkt sinnvoll. Beispielsweise möchte kein Arbeitgeber lesen, dass er eure letzte Wahl war oder ihr sonst nirgendwo einen Arbeitsplatz findet. Auch die Aussage, dass ihr schon viele Bewerbungen versendet habt oder eigentlich gar nicht so richtig wisst, wo ihr beruflich hinwollt, oder dass das Arbeitsamt euch Druck macht, sollte nicht in eurem Anschreiben stehen.

Im Hinblick auf euren Lebenslauf, eure Zeugnisse und Dokumente ist Ehrlichkeit dagegen obligat. Hier solltet ihr über jeden Zweifel erhaben sein, denn Fehler in diesen Unterlagen, können euch jeden Arbeitsplatz kosten.

 

 

 

  • Kurzbewerbung

 

Mittlerweile ist es gar nicht mehr so selten, dass auch Kurzbewerbungen ausreichen. Gerade für Initiativbewerbungen, d.h. Bewerbungen, die nicht aufgrund einer speziell ausgeschriebenen Stellenanzeige erfolgen, sind Kurzbewerbungen ein guter Start um Interesse an einem Arbeitsplatz in einem bestimmten Unternehmen bzw. bei einem bestimmten Arbeitgeber zu bekunden.[2]https://karrierebibel.de/bewerbung-anlagenverzeichnis/

 

 

 

  • Online-Bewerbung

 

Dank zunehmender Digitalisierung kommen wir auch langsam von Ressourcen verschwendenden Papier-Bewerbungsmappen hin zur Online-Bewerbung. Bei dieser handelt es sich grundsätzlich um eine digitale Bewerbungsmappe. Im Gegensatz zur per Post versendeten Bewerbung wird die Online-Bewerbung meist in einem Bewerbungsportal der jeweiligen Firmenwebseite hochgeladen oder per E-Mail an die Firma versendet. Dabei unterscheiden sich die Inhalte der Online-Version nicht von der Offline-Version (es sei denn es ist nachdrücklich etwas anderes gefordert.) [3]https://www.die-bewerbungsschreiber.de/online-bewerbung#:~:text=Punkte%20im%20%C3%9Cberblick-,Was%20ist%20eine%20Online%2DBewerbung%3F,oder%20per%20E%2DMail%20versendet.

Online gibt es aber einen wichtigen Unterschied im Hinblick auf die Formatierung des Lebenslaufes: Während es bei der haptischen Bewerbermappe sicherlich von Vorteil ist, den Lebenslauf ansehnlich zu formatieren und auch mit Symbolen zu arbeiten um die eigenen Stärken grafisch darzustellen, so kann genau dieses dem Bewerber mittels Online-Bewerbung zum Nachteil werden.

Grund ist, dass gerade in größeren Firmen zur Auswertung von Lebensläufen sogenannte CV-Parser eingesetzt werden. Diese lesen Lebensläufe maschinell aus und machen so aus Bewerbungen strukturierte und durchsuchbare Daten. Grafische Darstellungen von Sprach- und EDV-Kenntnissen durch Sterne und Balken sind Beispiele für Elemente, die viele CV-Parser nicht auslesen können. Es wirkt daher für das System so, als hätte der Bewerber weder EDV- und noch Sprachkenntnisse anzubieten.[4]https://karrierebibel.de/cv-parsing/

Auch die Benennung der Sprachkenntnisse in den Niveaus A1 bis C2 sollten vermieden werden, da viele CV-Parser diese häufig fälschlicherweise als Führerscheinklassen auslesen.
Hier ist es sinnvoller die eigenen Sprachkenntnisse wörtlich aufzuschreiben und das Sprachniveau von „Grundkenntnisse“ über „gute Kenntnisse“ bis hin zu „verhandlungssicher“ zu klassifizieren, um sicherzustellen, dass der CV-Parser diese auch richtig analysiert.

 

 

 

Was gehört denn jetzt eigentlich inhaltlich in so ein Anschreiben hinein?

 

Ein Anschreiben beginnt im Grunde erst einmal wie ein Brief. In die obere linke Ecke kommt alles über den Absender. Dazu gehört der vollständige Name, die Adresse, ebenso wie die Telefonnummer und auch eine seriöse Email-Adresse (hier wäre es sinnvoll, wenn ihr euch extra für Bewerbungen eine zulegt, die euren kompletten Namen enthält, z.B. Max.Mustermann@gmx.de).
Dann folgt auf der rechten Seite des Blattes das aktuelle Datum.

Als nächstes kommen die Kontaktdaten des Empfängers auf das Blatt. Dazu gehören der (richtig geschriebene ) Firmenname, und die komplette Postadresse. Wenn ihr einen konkreten Ansprechpartner habt, dann kommt der Name dieser Person unter den Firmennamen, z.B.: z. H. von Frau Mustermann.

Ein Bewerberfoto gehört nicht auf das Anschreiben. Dafür bietet sich eine seitliche Spalte auf dem Lebenslauf an oder ein Deckblatt bei einer Offline-Bewerbung.

In das Anschreiben gehört immer ein Betreff. Dieser erklärt kurz und Bündig, auf welche Stelle und über welche Stellenanzeige sich beworben wird.[5]https://www.peopleatventure.de/betreff-bewerbung

Wenn das Anschreiben begonnen wird, ist es von Vorteil, den Ansprechpartner persönlich anzureden. Zum Beispiel mit: „Sehr geehrter Herr Mustermann“.
Bei einer Initiativbewerbung geht das natürlich zumeist nicht. Da bietet sich dann die gebräuchliche Form „Sehr geehrte Damen und Herren“ an.

Nun ist Kreativität gefragt. Die folgenden Sätze sollten auf eine möglichst originelle Art und Weise aufzeigen, warum sich der Bewerber für genau dieses Unternehmen entschieden hat und welche Motivation ihn zu dieser Bewerbung veranlasst hat. Erst danach wäre es sinnvoll, wenn der Bewerber auf die eigenen Eigenschaften und Qualifikationen, die persönlichen Stärken und die erworbenen Erfahrungen eingeht. Hierbei sollte der Glaubhaftigkeit zuliebe immer mit konkreten Beispielen gearbeitet werden.

Wenn berufsrelevante Kenntnisse vorhanden sind, dürfen diese auch mit eingebracht werden. Ebenso wie die eigenen Referenzen und persönliche Empfehlungen.

Befindet sich der Bewerber in einem ungekündigten Beschäftigungsverhältnis, ist in der Regel eine Kündigungsfrist einzuhalten. Diese solltest dem potenziellen neuen Arbeitgeber auch mitgeteilt werden, damit dieser einen möglichen Eintrittstermin ins Unternehmen planen kann. Auch eine Bitte um vertrauliche Behandlung der Bewerbung ist legitim, wenn der Bewerber verhindern möchte, dass sein bisheriger Arbeitgeber von der Jobsuche erfährt.

Oftmals wird in den Stellenausschreibungen auch nach konkreten Gehaltsvorstellungen gefragt. Diese kann der Bewerber nun nennen.

Anschließend folgt die Abschlussformulierung. An dieser Stelle sollte sich der Bewerber genau erkundigen, welche Formulierung sinnvoll ist, um zwar einen selbstbewussten, aber nicht überheblichen Eindruck zu hinterlassen. Auch hier gibt es viele Portale im Internet, die bei solchen Formulierungen helfen können.

Den Abschluss bildet die Grußformel und die Unterschrift. [6]https://www.die-bewerbungsschreiber.de/bewerbungsschreiben

Wichtig: Der Bewerber sollte immer auf die Rechtschreibung und die Grammatik achten. Auch diese kann man in Bearbeitungsprogrammen wie bspw. Word sehr gut überprüfen lassen.

 

Wie formatiere ich mein Anschreiben sinnvoll? Welche Schriftart wirkt professionell? Müssen die Zeilenabstände und Seitenränder alle gleich sein?

 

Der erste Eindruck und die optische Aufmachung eines Bewerbungsschreibens sagen viel über den Bewerber / die Bewerberin aus. Wurde sich eingehend damit beschäftigt, wie eine Bewerbung auszusehen hat? Hat der Verfasser oder die Verfasserin ein Konzept bei der Erstellung der Unterlagen gehabt? Ist mein Unternehmen eines von vielen, in dem sich beworben wird?

Wir haben euch hier ein paar wichtige Eckpunkte für eine sinnvoll und durchdacht formatierte Bewerbung zusammen getragen, damit ihr mit euren Unterlagen einen möglichst guten Eindruck hinterlassen könnt.

 

 

 

Im nächsten Beitrag wird es darum gehen, was einen guten und sinnvoll strukturierten Lebenslauf ausmacht und welche Dokumente einer Bewerbung beiliegen sollten.

Stay tuned 🙂

 

Quellenangaben

Quellenangaben
1 https://lebenslaufdesigns.de/bewerbungsunterlagen
2 https://karrierebibel.de/bewerbung-anlagenverzeichnis/
3 https://www.die-bewerbungsschreiber.de/online-bewerbung#:~:text=Punkte%20im%20%C3%9Cberblick-,Was%20ist%20eine%20Online%2DBewerbung%3F,oder%20per%20E%2DMail%20versendet.
4 https://karrierebibel.de/cv-parsing/
5 https://www.peopleatventure.de/betreff-bewerbung
6 https://www.die-bewerbungsschreiber.de/bewerbungsschreiben
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