Zahlen und Fakten zur Organspende in Deutschland

In der Bundesrepublik Deutschland stehen derzeit ungefähr 9.200 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan.

Lasst uns doch mal schauen, wie es um die Organspende 2020-2021 so stand.

Im vergangenen Jahr 2021 haben 933 Menschen nach ihrem Ableben ein oder mehrere Organe gespendet. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) gibt an, dass dies einer Zahl von 11,2 Spendern pro 1 Million Einwohner entspricht.

Wenn wir das Jahr 2020 zum Vergleich heranziehen, in dem 913 Organspender ihre Organe gespendet haben, (entspricht: 11,0 Spendern pro 1 Million Einwohner), ist die Zahl der Spender damit 2021 ganz leicht angestiegen.

Erstaunlicherweise sind wir, wie anhand dieser Zahlen erkennbar ist, trotz der Corona-Pandemie seit 2019 auf einem nahezu gleichbleibenden Niveau an Organspenden in unserem Land.

Die eher positive Einstellung der Menschen in Deutschland gegenüber einer Organ- und Gewebespende ist seit Jahren konstant hoch.

Dies erschließt sich auch deutlich aus der Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung von 2020.

Auch die Anzahl derjenigen Menschen, die einen Organspendeausweis bei sich tragen, ist in den letzten Jahren gestiegen. Allerdings ist die Diskrepanz zwischen der Anzahl derjenigen, die grundsätzlich positiv über eine Organspende denken und denjenigen, die tatsachlich dann auch einen Organspendeausweis besitzen noch sehr groß.

„Angesichts der seit fast zwei Jahren anhaltenden Pandemie und der daraus resultierenden Dauerbelastung auf den Intensivstationen ist diese Stabilität positiv zu bewerten“, betont Dr. med. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO.

„Dies verdanken wir grundsätzlich der guten Struktur unseres Gesundheitssystems und dem gleichbleibenden Engagement der Ärztinnen und Ärzte sowie des Pflegepersonals auf den Intensivstationen, die sich trotz der andauernden hohen Belastungen für die Organspende eingesetzt haben.“

Und nun folgt das große ABER:

Insgesamt ging die Zahl der hierzulande 2021 nach dem Tod entnommenen Organe mit 2.905 im Vergleich zum Jahr 2020 (2.941) jedoch um 1,2 Prozent zurück.

So viele Entnahmen und so wenige Empfänger?

Nun wundert ihr euch vielleicht, wie es sein kann, dass so viele Organe entnommen wurden und dass nur 933 Menschen ein Spenderorgan in Deutschland erhalten haben.

Die Vermittlung der Organe übernimmt die internationale Stiftung Eurotransplant (ET), zu deren Verbund neben Deutschland auch Belgien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Kroatien, Slowenien und Ungarn gehören. Das heißt, dass in Deutschland gespendete Organe auch an Patienten in diesen Ländern vermittelt werden.

Auf der zentralen Warteliste von Eurotransplant stehen derzeit etwa 14.000 Patienten. Diese große Anzahl von Patienten macht es möglich, fast jedes Spenderorgan einem geeigneten Empfänger zuzuordnen (leider jedoch nicht andersherum).

Diese Zuordnung ist alles andere als einfach. Eurotransplant bezieht bei der Zuteilung von Organen verschiedene wichtige Merkmale, wie z. B. die Blutgruppe und den Gewebetyp des Spenders und des Empfängers, mit ein. Aufgrund des Umstandes, dass es mehr Organempfänger als Spenderorgane gibt, ist trotz der komplizierten Zuteilung häufig ein ‘Perfect Match’ möglich.

Und wie erfolgreich ist das nun alles?

Pro Jahr werden durch Eurotransplant ca. 7.000 Spenderorgane erfolgreich vermittelt. Dank der internationalen Zusammenarbeit steigen die Chancen für hochdringliche Patienten auf der Warteliste.
Die Resultate von Transplantationen werden auf diese Weise optimiert und den Patienten wird eine höhere Lebensqualität ermöglicht. Die Solidarität unter den Mitgliedsländern erlaubt es zudem, spezifischen Patientengruppen wie z. B. Kindern und Patienten mit seltenen Blutgruppen oder Gewebetypen effizient zu helfen.

Dennoch beträgt die Wartezeit beispielsweise für eine Niere 5 bis 6 Jahre (laut DSO). Für eine Leber sind es 6 – 24 Monate und für ein Herz 6 – 24 Monate (laut Transplantationszentrum Würzburg). Das sind natürlich Durchschnittswerte, die im Einzelfall arg variieren können. Immer abhängig von der Kompatibilität der Blutgruppe von Empfänger und Spender und der Dringlichkeit.

 

Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, ob ihr Im Falle eures Ablebens Organspender sein möchtet?

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