Was ist denn eigentlich gesunde Ernährung?
Bedeutet schlank zu sein, dass ich mich gesund ernähre? Oder lebe ich gesund, wenn ich regelmäßig Entschlackungskuren und Diäten durchführe? Und warum ist es eigentlich so wichtig, sich gesund zu ernähren?
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) benötigt der Körper täglich eine bunte Auswahl an Lebensmitteln, um gesund zu bleiben.
Erinnert ihr euch an diese Ernährungspyramide?
Tatsächlich sieht das Verbraucherverhalten oft anders aus. Laut der WHO konsumieren die Menschen mehr energiereiche Nahrungsmittel, Fette, Zucker und Salz als empfohlen.[1]https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/healthy-diet Parallel dazu fällt der Konsum von genug Obst, Gemüse und andere Ballaststoffe wie Vollkornprodukten zu gering aus. Die ungünstigen Essgewohnheiten werden durch Faktoren wie das verstärkte Angebot an verarbeiteten Lebensmitteln und den insgesamt veränderten Lebensstil begünstigt, so die Weltgesundheitsorganisation.
Dazu kommt gerade in den reichen Ländern der Welt ein zunehmender Bewegungsmangel in der Bevölkerung. In ihrem „Global Status Report on Physical Activity 2022“ macht die WHO deutlich, dass fast 500 Millionen Menschen weltweit in den Jahren 2020 bis 2030 Krankheiten wie Diabetes, Fettleibigkeit, Herzkrankheiten und Depressionen bekommen dürften. Und zwar deshalb, weil sie sich schlicht und einfach viel zu wenig bewegen.
Mindestens 150 Minuten, also 2,5 Stunden pro Woche, sollten sich Erwachsene laut der WHO-Empfehlung körperlich betätigen. Was nun viele als Gang ins Fitnessstudio fehlinterpretieren ist eigentlich nicht unbedingt als intensives Training gemeint. Schon ein ausgedehnter schneller Spaziergang oder die Fahrradtour zum Arbeitsplatz und zurück machen fitter und beugen Krankheiten vor.
Aber selbst das schaffen viele Menschen nicht, vor allem in den reichen Ländern. Während sich in ärmeren Ländern nur knapp über 16 Prozent der Menschen zu wenig bewegen, sind es in Ländern mit hohen Einkommen mehr als doppelt so viele.
Deutschland schneidet im oben genannten Global Health Report überdurchschnittlich schlecht ab:
44 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer über 18 müssten aktiver werden. Insbesondere die Jugend in Deutschland zeigen hier ein großes Defizit: 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen bewegen sich zu wenig.[2]https://www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/who-bewegungsmangel-101.html#:~:text=Deutschland%20schneidet%20%C3%BCberdurchschnittlich%20schlecht%20ab,Jungen%20bewegen%20sich%20zu%20wenig.
Welcher Weg zur Gesundheit ist denn nun der Beste?
Die Nahrungsaufnahme ist ein Grundbedürfnis, um das Überleben zu sichern. Essen und Trinken sind aber auch ein wichtiger kultureller und sozialer Bestandteil des Lebens und tragen wesentlich zum Wohlbefinden und zur Interaktion mit anderen Menschen bei. Eine gesunde Ernährung kann außerdem dafür sorgen, dass man leistungsfähiger ist, seltener krank wird und ein zufriedeneres Leben führt.
Die Grundlage dafür ist eine sinnvolle und vor allem abwechslungsreiche Auswahl der Lebensmittel, die man täglich zu sich nimmt. Darüber hinaus sollte man die Lebensmittel schonend und fettarm zubereiten und Mahlzeiten bewusst genießen – befreit von der Hektik des Alltags. Denn achtsames, genussvolles Essen ist gesundes Essen: Es fördert den Genuss und das Sättigungsempfinden. Das kann auch beim Abnehmen helfen.
Klar muss sein: Eine Diät, egal welche ist immer nur eine temporäre Ernährungsumstellung, die zumeist mit einem Verzicht bestimmter Lebensmittel und einer Reduzierung der Kalorienzufuhr einher geht. Ziel ist überwiegend, die Abnahme von Körperfett und ein geringeres Körpergewicht. Doch wissenschaftliche Studien belegen: Kurzzeitige Diäten wirken nicht dauerhaft. Nach der Diät nehmen die meisten Diätenden genauso schnell wieder zu, manchmal sogar mehr als sie abgenommen hatten, sobald sie in alte Ernährungsgewohnheiten zurückfallen (der berüchtigte Jojo-Effekt). Um das Körpergewicht zu halten, müssen die Energiezufuhr und der Energieverbrauch ausgeglichen sein.
Die DGE empfiehlt eine langfristige Gewichtsabnahme, die auf einer Kombination aus Ernährungsumstellung, Verhaltensänderung und einer Steigerung der körperlichen Aktivität basiert und die im besten Falle noch von ausgewiesenen Expert*innen begleitet wird. Eine vollwertige Ernährung und 30-60 Minuten Bewegung pro Tag unterstützen dabei, das Gewicht zu regulieren.
