13. September 2022 – Welt-Sepsis-Tag

Weltweit stirbt alle 4 Sekunden ein Mensch an einer Sepsis. In Deutschland alle 7 Minuten. Was in der Größenordnung eigentlich ein gut erforschtes und schon fast im Schlaf zu behandelndes Krankheitsbild sein sollte, ist in der Praxis aber so tückisch, dass dieses Krankheitsbild oftmals nicht gleich oder zu spät erkannt wird und als „Blutvergiftung“ missverstanden wird. Wird sie nicht früh erkannt und sofort behandelt, kann sie zu Schock, Multiorganversagen und zum Tode führen.^[1] … Continue reading

In Deutschland sterben jährlich zwischen 75.000 und 95.000 Menschen an einer Sepsis. Die Superinfektion des ganzen Organismus liegt damit an dritter Stelle der häufigsten Todesursachen in unserem Land – direkt  den nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und dem Krebs. Weltweit sind es ca. 11 Millionen Todesfälle im Jahr. ^[2]https://www.vorsorge-online.de/im-fokus/sepsis-nur-schnelle-diagnose-rettet-leben

Mindestens 15.000 bis 20.000 durch Sepsis bedingte Todesfälle pro Jahr gelten allein in Deutschland als vermeidbar, sagen Experten.^[3]https://www.deutschland-erkennt-sepsis.de/

Aber wofür gibt’s denn jetzt diesen besonderen Tag eigentlich?

Der Welt-Sepsis-Tag ist ein internationaler Aktionstag und findet jährlich am 13. September statt.
Die Idee für einen solchen Informationstag entstand aus den Reihen von Betroffenen, die sich in der Dt. Sepsis-Hilfe e.V. (DSH) zusammengeschlossenen haben. Aktive Unterstützung gab es dafür von der Deutschen Sepsis Gesellschaft (DSG).

Auf nationaler Ebene hat diese Idee durch die starke Initiative von der Global Sepsis Alliance (GSA) und den Weltverbänden für Intensivmedizin bei Erwachsenen und Kinder (WFSICCM / WFPICCS), den Weltverband für Notfallmedizin (IFEM) und für Intensivfachpflege (WFCCN) starke Unterstützung erhalten.^[4]https://www.sepsis-gesellschaft.de/welt-sepsis-tag/

Das Motto des Welt-Sepsis-Tages ist jährlich gleich und heißt auf Deutsch: Stoppt die Sepsis – Rettet Leben.

Organisationen und Institutionen aus Forschung und Medizin organisieren jedes Jahr gemeinschaftlich lokale Aktionen zum Welt-Sepsis-Tag.

Die weltweiten Ziele dieser Kampagne könnt ihr auf der Grafik rechts nachlesen.

Die Sepsis – Was genau ist denn das nun eigentlich?

Eine Sepsis (aus dem griechischen kommend, „Fäulnis“ übersetzt) wird durch bestimmte Krankheitserreger wie Bakterien, Viren, Pilze und andere Mikroorganismen hervorgerufen. Diese gelangen über eine Eintrittsstelle im Körper in die Lymphbahnen und von dort aus ins Blut. Dieses transportiert die Erreger in sämtliche Organe, weswegen eine Sepsis selten eine lokal begrenzte Erkrankung ist. Verantwortlich sind Verletzungen und Entzündungen an verschiedenen Organen wie eine Lungenentzündung, eine Zahnentzündung oder auch Entzündungen im Bauchraum, wie eine Infektion der Gallenblase oder des Blinddarms. Aber auch andere Infektionen, wie Infektionen der Herz­klappen, des zentralen Nerven­systems oder von Knochen und Weich­teilen, können ursächlich für eine Sepsis sein. In höherem Alter häuft sich die Entzündung der harnbildenden Organe.

Die größte Gefahr für eine Blutvergiftung besteht laut der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) bei einer Lungenentzündung, gefolgt von Infektionen im Bauchraum und im Harnwegsbereich. ^[5]https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/infektionen/was-ist-eine-blutvergiftung-sepsis-2022208

Infektionen entstehen sowohl außerhalb, aber auch innerhalb des Krankenhauses. Ist letzteres der Fall, sprechen wir von einer „nosokomialen Infektion“. Studien belegen, dass ca. 50% der im Krankenhaus erworbenen Infektionen vermeidbar wären. Die gründliche Händedesinfektion ist und bleibt daher im Klinikalltag das Nonplusultra der Prävention.

Welche Möglichkeiten gibt es einer Sepsis vorzubeugen?

Grundsätzlich kann jeder Mensch mit einer Infektion an einer Sepsis erkranken. Das bedeutet: Die Vermei­dung von Infektionen verringert das Risiko für eine Sepsis. Stell­vertretend für allgemeine und spezielle Hygiene­maßnahmen seien hier das regelmäßige gründ­liche Hände­waschen und die sorg­fältige Reinigung von Wunden genannt.

Da eine Sepsis immer mit einer Infektion beginnt, sollten alle Patienten, insbesondere Patienten mit bereits erfolgten Entfernung der Milz, chronisch kranke Menschen oder einem Ausfall der Organfunktion, vorbeugend gegen folgende Erreger geimpft werden:

• Haemophilus influenzae Typ B (Hib) (Neugeborene und Kleinkinder)
• jährlich gegen Influenza (Grippe-Impfung)
• Meningokokken
• Pneumokokken

Darüber hinaus ist es sinnvoll einen gesunden Lebensstil zu pflegen und dadurch auch die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken. Empfehlungen nennen dafür  u. a. eine ausgewogene, nährstoffreiche und abwechslungsreiche Ernährung, regel­mäßige Bewegung (im besten Falle sogar regelmäßige sportliche Betätigung), eine ausreichend hohe Flüssigkeits­zufuhr, eine gesunde Schlafhygiene, die Vermeidung von kontinuierlichem Stress sowie ein vernünftiger Umgang mit Genuss­mitteln. ^[6]https://sepsis-hilfe.org/de/sepsis/praevention

Woran kann ich eine Sepsis frühzeitig erkennen?

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