Aber was ist denn Autismus eigentlich?
Autismus, auch mit den Begrifflichkeiten Frühkindlicher Autismus, Autistische Störung oder Asperger Syndrom bezeichnet, ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, der komplexe Störungen des zentralen Nervensystems zugrunde liegen – insbesondere im Bereich der Verarbeitung von Wahrnehmungen und Eindrücken. Diese Entwicklungsstörung manifestiert sich bereits im Kindesalter und in ihrem Zentrum steht eine schwere Beziehungs- und Kommunikationsstörung. [1]https://autismus-online.de/was-ist-autismus/#:~:text=Autismus%20(Fr%C3%BChkindlicher%20Autismus%2C%20Autistische%20St%C3%B6rung,die%20bereits%20im%20Kindesalter%20beginnt.
Da eine klare Abgrenzung zwischen den Subtypen des Autismus (noch) nicht sicher möglich ist und stattdessen in der Betreuung und Behandlung von einem fließenden Übergang zwischen milden und stärkeren „Autismusformen“ ausgegangen werden sollte, wird heute der Begriff der „Autismus-Spektrum-Störung“ (ASS) als Oberbegriff für das gesamte Spektrum autistischer Störungen verwendet. [2]https://www.autismus.de/was-ist-autismus.html
Wie wirkt sich diese Störung auf das Verhalten der Betroffenen aus?
Die Auswirkungen der Störung behindern auf vielfältige Weise die Beziehungen zur Umwelt, die Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft und die Fähigkeit zur Eingliederung in die Gesellschaft, da sowohl kognitive als auch sprachliche, motorische, emotionale und interaktionale Funktionen betroffen sind. Hinzu kommen zahlreiche Verhaltensauffälligkeiten, die besonders für die Bezugspersonen im alltäglichen Umgang mit den autistischen Menschen sehr belastend sein können.
Menschen mit Autismus haben häufig vom Säuglingsalter an Probleme beim Essen und Schlafen und entwickeln selbststimulierende Verhaltensweisen, die bis zur Selbstverletzung reichen können. Oft treten auch Fremdaggressionenen in schwerer Form auf.
Autistische Menschen bestehen oft zwanghaft auf ganz bestimmte Ordnungen oder können ihre Bezugspersonen durch das exzessive Sammeln bestimmter Gegenstände, durch ihre Weigerung, bestimmte Kleidung zu tragen, durch die Wiederholung immer derselben Verhaltensweisen oder sprachlichen Äußerungen in Geduld und Verständnis ausreizen. Viele Autist*innen haben keinerlei Gefahrenbewusstsein und benötigen daher immer eine zweite Person, die schützend einwirkt.
Ein großer Teil autistischer Menschen lernt auch nie zu sprechen.
Die intellektuelle Begabung von Menschen mit Autismus ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von geistiger Behinderung bis hin zu normaler Intelligenz, wobei einige von ihnen erstaunliche Teilleistungen im Rechnen, in technischen Disziplinen, in der Musik und auf anderen Gebieten zeigen.
Nach dem heutigen Wissensstand gibt es in Deutschland 5 -15 Menschen mit autistischen Störungen auf 10.000 Personen in der Bevölkerung (Kerngruppe und erweiterter Personenkreis). Von der Störung sind Jungen drei- bis viermal häufiger betroffen als Mädchen. Frühkindlichen Autismus findet man in Familien aller Nationalitäten und sozialen Schichten. [3]https://autismus-online.de/was-ist-autismus/#:~:text=Autismus%20(Fr%C3%BChkindlicher%20Autismus%2C%20Autistische%20St%C3%B6rung,die%20bereits%20im%20Kindesalter%20beginnt.
Können Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung ein normales Leben führen?
Jein.
Autismus ist eine nicht heilbare, tiefgreifende und damit lebenslange Entwicklungsstörung, die sich vermutlich bereits in der frühen Schwangerschaft manifestiert.
Einzelne Symptome des Autismus-Spektrums können heutzutage erfolgreich therapiert werden, wenn eine Behandlung früh genug begonnen wird. Immer abhängig davon wie früh die individualisierte Therapie und Förderung begonnen worden ist, können Kinder mit Autismus deutliche Fortschritte machen und im Einzelfall auch mitunter ein annähernd „normales“ Leben in der Gesellschaft führen. Es ist aber auch wichtig zu wissen, dass autistische Menschen oftmals ihr ganzes Leben lang auf die Hilfe Anderer angewiesen sind, denn die Wirkungen der Autismus-Störung behindern diese Menschen auf vielfältige Art und Weise in ihrer Beziehung zur Umwelt, in ihrer Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft und in ihrer Fähigkeit sich in unsere Gesellschaft einzugliedern. [4]https://autismus-online.de/was-ist-autismus/
Wie kann nun der Welt-Autismus-Tag helfen?
Es geht um Wahrnehmung. Um Inklusion. Darum, Menschen in die Gesellschaft einzuschließen und für sie und mit ihnen Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen und sie nicht auszugrenzen.
Der Weltautismustag am 2. April wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 2007 zum weltweiten jährlichen Tag für die Bedürfnisse von autistischen Menschen erklärt.
Autismus Europa (Autism Europe) hat hierzu in diesem Jahr die europäische Kampagne
„Building an inclusive society for autistic people” – Aufbau einer inklusiven Gesellschaft für
Autist:innen“ veröffentlicht.
In der Pressemitteilung des Bundesverbandes zur Förderung von Menschen mit Autismus, autismus Deutschland e.V., heißt es:
„Der Weltautismustag hat zum Ziel, die Aufmerksamkeit an diesem Tag auf die Lebenssituation von Autist:innen und ihrem Umfeld zu richten. Das Erreichen der benannten Ziele, die Verbesserung der Lebenssituation und die Begleitung im Dialog zu individueller Zufriedenheit benötigt das Engagement aller Beteiligten an jedem Tag, in jeder Woche, 365 Tage im Jahr.“ [5]https://www.autismus.de/fileadmin/NEWS/Pressemitteilung_Weltautismustag_2023.pdf
Weiterführende Informationen erhaltet ihr hier:
Quellenangaben
| ↑1, ↑3 | https://autismus-online.de/was-ist-autismus/#:~:text=Autismus%20(Fr%C3%BChkindlicher%20Autismus%2C%20Autistische%20St%C3%B6rung,die%20bereits%20im%20Kindesalter%20beginnt. |
|---|---|
| ↑2 | https://www.autismus.de/was-ist-autismus.html |
| ↑4 | https://autismus-online.de/was-ist-autismus/ |
| ↑5 | https://www.autismus.de/fileadmin/NEWS/Pressemitteilung_Weltautismustag_2023.pdf |
