28. Juli 2022 – Welt-Hepatitis-Tag

Hepatitis-Infektionen kommen relativ häufig vor, sind behandelbar, aber bleiben oft viele Jahre unerkannt – und können dann schwere Schäden anrichten. Denn: Die Leber leidet still.

Aber wofür gibt es diesen Tag eigentlich?

Der Welt-Hepatitis-Tag ist ein internationaler Aktionstag und findet jährlich am 28. Juli statt.
Seit 2011 ist der Welt-Hepatitis-Tag auch offizieller Gesundheitstag der Weltgesundheits­organisation (WHO).

Das Motto des Welt-Hepatitis-Tages lautet „Hepatitis kann nicht warten!“

Das Motto ist ein eindringlicher Aufruf an die Regierungen aller Länder: Es kann und muss mehr zur Eindämmung dieser Infektionen getan werden: durch Aufklärungskampagnen, Screenings, Impfungen und besseren Therapiezugang für alle Menschen.

 

 

Ist Hepatitis denn so gefährlich?

Weltweit leben nach WHO-Schätzungen 257 Millionen Menschen mit einer chronischen Hepatitis B und 71 Millionen Menschen mit einer chronischen Hepatitis C. Bereits vor fünf Jahren hat die WHO beschlossen, bis 2030 weltweit Hepatitis B einzudämmen und Hepatitis C zu eliminieren.

Die Bundesregierung hat sich diesem Vorhaben angeschlossen und 2016 die Strategie „BIS-2030 – Bedarfsorientiert, Integriert, Sektorenübergreifend“ ins Leben gerufen. Diese hat das Ziel ebenfalls bis 2030 Hepatitis B und C, aber auch HIV und andere Infektionskrankheiten erfolgreich zu bekämpfen.

Doch dann kam Corona.

Die Corona-Pandemie hat die Bemühungen hierzulande, aber auch weltweit ein ganzes Stück zurückgeworfen. Gleichzeitig gab es im Herbst 2020 trotz der Corona-Pandemie auch einen Fortschritt zu vermelden:
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschloss, dass künftig alle Bundesbürger über 35 einmalig einen Test auf Hepatitis B und C durchführen können – als Teil der allgemeinen Gesundheitsuntersuchung, finanziert durch die Krankenkassen.

 

Was genau ist denn Hepatitis?

Der Begriff Hepatitis bezeichnet eine Entzündung der Leber. Er leitet sich vom griechischen Wort hepar = Leber ab. Umgangssprachlich wird eine Hepatitis auch Gelbsucht genannt. Dies geht auf das auffälligste, aber nicht immer vorhandene Symptom einer Leberentzündung zurück: Eine Gelbfärbung der Haut und der weißen Anteile des Augapfels.
Leberentzündungen schädigen die Zellen der Leber und können viele verschiedene Ursachen haben.

 

 

 

Welche Hepatitis-Arten gibt es denn?

Die Einteilung der Hepatitis-Erkrankungen kann nach der Ursache erfolgen. Man unterscheidet zudem zwischen einem akuten oder chronischen Verlauf. Zur Vorbeugung gegen infektiös bedingte Leberentzündungen ist die Kenntnis des Übertragungsweges von besonderer Bedeutung.

 

 

 

Ist Hepatitis heilbar?

Die gute Nachricht ist: die Medizin ist an diesem Punkt sehr weit vorangekommen.
Eine Impfung schützt gegen Hepatitis A und B.
Die Hepatitis-B-Impfung schützt indirekt auch vor dem gefürchteten Hepatitis-D-Virus, da dieses gleichzeitig mit Hepatitis B auftreten kann.
Chronische Hepatitis-B- und -D-Infektionen lassen sich mit Medikamenten wirksam unterdrücken.
Gegen Hepatitis C konnte noch kein wirksamer Impfstoff entwickelt werden, doch die Infektion ist durch heutige Medikamente praktisch immer heilbar.

 

 

Was passiert, wenn Hepatitis zu spät entdeckt wird?

„Die Virushepatitis ist für mehr Todesfälle verantwortlich als HIV oder Tuberkulose“, betont Professorin Dr. Ulrike Protzer, Virologin an der Technischen Universität München und am Helmholtz Zentrum München in einem Blogartikel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Von den fünf bekannten Hepatitis-Viren – gekennzeichnet mit den Buchstaben A bis E – sind Hepatitis-B- (HBV), -C- (HCV) und -D-Viren (HDV) die gefährlichsten. Sie können zu einer chronischen Erkrankung führen und sind langfristig für Leberzirrhose und Leberkrebs verantwortlich.

Das Virus kann dabei recht lange im Körper sein, ohne dass Symptome auftauchen. Infizierte merken oft nichts von der Erkrankung, obwohl die Zerstörung der Leber langsam immer weiter voran schreitet. Geschätzt wird, dass es eine Dunkelziffer von etwa 290 Millionen Menschen gibt, die weltweit eine chronische Hepatitis haben, ohne es zu wissen.

 

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