Gesundheits- und Krankenpflegerin

Berufsbild: Pflegefachmann / Pflegefachfrau – Teil 2

Und was ist, wenn ich NICHT in der klassischen Versorgung von Patienten arbeiten möchte?

 

 

Dann stehen euch diese Möglichkeiten zur Verfügung.

Die gutachterliche Tätigkeit basiert auf dem Wissen und auf den Erfahrungen, die die Pflegefachkräfte in ihrer Ausbildung und ihrer bisherigen Berufstätigkeit im Rahmen der Gesundheits- und Krankenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege oder Altenpflege erworben haben. Aufbauend auf diesem pflegerischen Know-how werden Fortbildungen über die gesetzlichen Regelungen zur sozialen Pflegeversicherung sowie auf dem Gebiet der Kommunikation und Gesprächsführung in der Pflegebegutachtung absolviert.

Als Coach können Pflegekräfte Fach- und Führungskräften ein gezieltes systemisches, prozess- sowie werteorientiertes Coaching anzubieten. Das kann dabei helfen die Konfliktfähigkeit zu trainieren, das Team Bonding zu stärken, Visionen zu entwickeln, ein gutes Verhältnis zwischen den verschiedenen Berufsebenen zu entwickeln und auch Motivation und Leistungsfähigkeit zu stärken. Im Vergleich zu allen anderen Weiterbildungen, ist die Ausbildung zum Coach mit rund 60 Tagen, je nach Anbieter, recht kurz. Diese Weiterbildung muss selbstständig und in der Freizeit absolviert werden.

 

Nun seid ihr ausgelernt, habt eure Ausbildung beendet und die Berufsbezeichnung in der Tasche.

Die Möglichkeiten der persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung in der Pflege sind damit aber noch lange nicht ausgeschöpft. Gerade in der Medizin und in der Pflege gilt: Fortbildung und Weiterbildung garantieren evidenzbasierte Fachlichkeit, schützen vor Betriebsblindheit und Fehlern und sichern, und das ist sicherlich am wichtigsten, ein gutes Outcome der Patienten.

 

Welche Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung es in der Pflege gibt seht ihr hier.

 

 

Seit 2009 gibt es die Pflegeberatung als Rechtsanspruch. Aber aufgepasst: Die Bezeichnung „Pflegeberater“ ist nicht gesetzlich geschützt und nicht alle Weiterbildungsmaßnahmen sind gleich gestaltet. Neben dem Pflegeberater nach § 7a gibt es noch den Pflegeberater nach § 45 sowie individuelle Zertifizierungen. Hinzu kommt, dass mit der englischen Bezeichnung für Pflegeberatung – Case Management – weitere Weiterbildungen dazu gezählt werden, die nicht immer einheitlich geregelt sind.

Die Unterscheidung des Pflegeberaters nach § 7a und § 45 ist dabei sehr einfach: Pflegeberater nach § 45 schulen Angehörige und ehrenamtlich tätige Personen in der eigenständigen Pflege ihrer Angehörigen. Diese Aufgabe ist besonders wichtig, da knapp 70 Prozent aller Pflegebedürftigen zu Hause privat und ehrenamtlich gepflegt werden. Die pflegenden Personen verfügen aber in der Regel nur über sehr wenig Fachkenntnis, was wiederum zu großen körperlichen und seelischen Belastungen führt. Pflegeberater nach § 45 erstellen dafür Schulungskonzepte und führen diese zu Hause bei Pflegenden durch. Das Aufgabenspektrum von Pflegeberatern nach § 7a ist dabei wesentlich umfassender. Sie sind in der Lage ein individuelles Fallmanagement zu betreiben: Sie erfassen systematisch den Hilfsbedarf einer Person, erstellen einen Versorgungsplan und wissen, an welche Stellen im Sozialsystem sich Betroffene wenden können. Für eine Beratung diesen Umfangs ist eine umfangreiche Weiterbildung gemäß § 7a unerlässlich.

Auch die Pflegedienstleitung (PDL) ist kein richtiger Ausbildungsberuf, wohl aber eine bundesweit anerkannte Weiterbildung für Pflegefachkräfte. Der Weg in den Beruf führt entweder über ein akademisches Studium oder eine bundesweit anerkannte Weiterbildung. Letztere richtet sich an Interessenten mit einem staatlich anerkannten Abschluss als Pflegefachkraft, die ihre Handlungskompetenzen erweitern und mehr Verantwortung übernehmen möchten.

Da das Aufgabengebiet der PDL eine große Bandbreite umfasst und viel Verantwortung mit sich bringt, ist eine Weiterbildung zwingend nötig. Die PDL ist eine Schnittstelle pflegerischer Stationsleitung und Geschäftsführung, sie ist befugt, den Mitarbeitern Anweisungen zu geben.

PflegepädagogInnen bilden den Nachwuchs von morgen aus und versorgen die zukünftigen Pflegefachkräfte mit fundiertem Wissen zu allen Aspekten der pflegerischen Ausbildung. Sie sind Fachleute für fachtheoretisches und fachpraktisches Lernen, Praxisbegleitung, Ausbildungsplanung, Lernortkooperation, Weiterbildung und betriebliche Bildung in verschiedenen Arbeitsumfeldern. Beispiele dafür wären das berufsbildende Schulwesen im Gesundheitssystem, betriebliches Bildungs- und Personalwesen, aber auch berufliche Weiterbildung in öffentlicher oder privater Trägerschaft. Das Studium dauert in Vollzeit 6 Semester. Durch die Anerkennung der Pflege- oder Hebammenausbildung werden Interessenten aber in das dritte Semester eingestuft, sodass das Studium mit diesem beginnt und de facto nur noch vier Semester dauert. Es gibt aber auch die Möglichkeit diesen Studiengang berufsbegleitend zu absolvieren. So lässt sich das Studium mitunter besser in fest strukturierte Lebensrealitäten integrieren.

Fachpflegekraft wird eine Pflegkraft, wenn sie eine auf einen speziellen Bereich begrenzte Weiterbildung mit separater Prüfung absolviert hat. In der Regel findet die Weiterbildung berufsbegleitend statt und dauert zwei Jahre. Zum Abschluss der Ausbildung verfassen die angehenden Fachkrankenpfleger/innen zumeist eine Facharbeit und legen eine praktische und eine mündliche Prüfung ab. Anstelle der Facharbeit kann auch eine schriftliche Prüfung stattfinden. Nach bestandener Prüfung erhalten die Auszubildenden ein entsprechendes Zertifikat und dürfen die geschützte Berufsbezeichnung „Fachkrankenpfleger/in“ führen. Welche Möglichkeiten es hier gibt, zeigt euch die Grafik.

 

Welche Studiengänge gibt es im Pflegebereich noch?

 

 

Pflegemanagement:
Um Personal zu führen oder eine pflegerische Einrichtung erfolgreich zu leiten, sind umfassende Kenntnisse aus verschiedenen Bereichen nötig. So müssen sich die angehenden Führungskräfte nicht nur mit betriebswirtschaftlichen Grundlagen auskennen, sondern auch juristisches und ethisches Wissen mitbringen. Organisatorisches und managementtechnisches Wissen rundet ihr Profil ab. Der Masterstudiengang des Pflegemanagements baut auf dem im Bachelorstudium erworbenen Wissen auf und soll seine Teilnehmer in die Lage versetzen, Einrichtungen des Gesundheitswesens erfolgreich und eigenverantwortlich zu leiten und Prozesse zu analysieren, zu bewerten und zu optimieren. Deswegen beinhaltet der Master vor allem weiterführende Inhalte aus den Bereichen der BWL, der Personalwissenschaften, der Organisationslehre und den Pflegewissenschaften.

Pflegewissenschaft:
Das Studium der Pflegewissenschaften ist groß im Kommen, denn es leistet einen wichtigen Beitrag zur Akademisierung in der Pflege: Es soll die Studierenden in die Lage versetzen, pflegerische Strukturen zu verstehen und zu verbessern, an neuen Versorgungsstrukturen und -prozessen zu forschen und erfolgreich in leitenden Positionen in pflegerischen Einrichtungen zu arbeiten. Das Studium der Pflegewissenschaften baut häufig auf einer abgeschlossenen Ausbildung zur Pflegefachkraft auf und ergänzt das praktische Wissen der Teilnehmer um alle relevanten theoretischen und methodischen Inhalte.

Gesundheitswissenschaften:
Der sich über 6 Semester erstreckende multidisziplinär ausgerichtete Bachelor Gesundheitswissenschaften bündelt biowissenschaftliche, sozialwissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Perspektiven auf das Thema Gesundheit und vermittelt breit angelegte fachwissenschaftliche und methodische Kompetenzen. In dem Bachelorstudiengang Gesundheitswissenschaften werden theoretische und praktische Kompetenzen aus dem gesamten Spektrum der Gesundheitswissenschaften vermittelt. Die inhaltliche Ausgestaltung der einzelnen Module wird von den verschiedenen an der Charité vertretenen Wissenschaftsdisziplinen und Instituten verantwortet.

Gesundheitsmanagement:
Ziel des Fernstudiums Gesundheitsmanagement ist es, Fachkräfte und Führungsnachwuchs auf der Grundlage modernster Erkenntnisse mit branchenspezifischen Fach- und Methodenkenntnissen und betriebswirtschaftlichen und sozialen Kompetenzen auszubilden. Studierende werden sowohl für den administrativen Bereich in ambulanten, stationären und teilstationären Einrichtungen von Krankenhäusern geschult, als auch für den Einsatz im staatlichen und öffentlichen Gesundheitssektor.

Gesundheitsökonomie:
Gesundheitsökonomie ist eine fachübergreifende Wissenschaft, die sich mit der Produktion, der Verteilung und dem Konsum von knappen Gesundheitsgütern in der Gesundheitsversorgung beschäftigt und somit Elemente der Gesundheitswissenschaften und der Volks- und Betriebswirtschaftslehre vereinigt. Absolvent:Innen des Bachelors Gesundheitsökonomie (B. A.) sind umfassend für die Herausforderungen im expandierenden Gesundheitsmarkt qualifiziert. Vermittelt wird ein gesundheitsökonomisches Querschnittswissen, mit dem verantwortungsvolle Aufgabenbereiche in Managementpositionen, als Berater:Innen, als Projektleitende in Verbänden, Unternehmen oder bei Sozialversicherungsträgern, aber auch in Kliniken oder Alten- und Pflegeeinrichtungen übernommen werden können.

Gerontologie:
Gerontologie bezeichnet die Wissenschaft des Alterns und beleuchtet diesen Prozess unter demografischen, sozialen, kulturellen und ökonomischen Gesichtspunkten. Gerontologie kann man sowohl als eigenständiges Fach als auch als mögliche Vertiefung eines Pflege-Studiengangs studieren. Der Gerontologie-Bachelor hat eine Regelstudienzeit von sechs bis acht Semestern. Wie lange es genau dauert, hängt vor allem davon ab, ob das Vollzeit- oder das berufsbegleitende Studienmodell gewählt wird.

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
XING
Reddit

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner